Bundeskanzlerin Angela Merkel gratuliert Alexander Gerst während ihrem Besuch im European Astronaut Centre (EAC) der europäischen Raumfahrtagentur ESA in Köln
Bundeskanzlerin Angela Merkel gratuliert Alexander Gerst während ihrem Besuch im  European Astronaut Centre (EAC) der europäischen Raumfahrtagentur ESA in Köln
© EPA/OLIVER BERG

Raumfahrt

Alexander Gerst wird erster deutscher Kommandant der ISS

Ein höherer Posten ist im Weltall derzeit nicht zu vergeben: Alexander Gerst wird Kommandant der internationalen Raumstation ISS. Als erster Deutscher übernimmt er den Chefposten auf der ISS, die in 400 Kilometern Höhe um die Erde kreist. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war dabei, als die Nachricht am Mittwoch im Kölner Astronautenzentrum verkündet wurde.

Kommandant bei zweitem ISS-Besuch

Zwei Jahre lang muss sich Gerst, der am 3. Mai 1976 in Baden-Württemberg geboren wurde, aber noch gedulden: Im Mai 2018 startet der Astronaut der Europäischen Weltraumagentur ESA zu seiner zweiten ISS-Mission. Auch diesmal soll der promovierte Geophysiker und Vulkanologe sechs Monate auf der Raumstation bleiben. Die Rolle des Kommandanten und Leiter des Forschungsprogramms wird er in der zweiten Hälfte seines Einsatzes innehaben.

Bis sich der Astronaut wieder auf die Reise begibt, stehen erst einmal umfangreiche Vorbereitungen an. Er freue sich über die Gelegenheit, "meinen Beitrag zu einem der größten Explorationsabenteuer der Menschheit leisten zu dürfen, um neue Horizonte zu erforschen", sagte Gerst am Mittwoch.

"Wunderschön da draußen"

Einer der Höhepunkte seines ersten Forschungsaufenthalts war ein Außeneinsatz an der Raumstation. "Es ist wunderschön, da draußen zu sein", sagte er damals. Nach seiner Rückkehr erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Bundespräsident Joachim Gauck würdigte besonders, dass Gerst in einem Blog seine Erfahrungen aus dem Weltraum mit allen teile.

Der zweite Aufenthalt auf der ISS mit der Übernahme des Kommandos krönt eine beispiellose Raumfahrerkarriere. Dabei begann alles erst im Mai 2009: Damals wählte die ESA Gerst mit fünf weiteren Kandidaten für ihr Astronautenkorps aus - aus 8.413 Bewerbern. Für Gerst erfüllte sich ein Kindheitstraum: "Ich war selbst am meisten erstaunt, dass es geklappt hat."

Mond oder Mars vorstellbar

Wer weiß, was nach der zweiten ISS-Mission noch kommt. Gedanklich war der ledige Gerst schon ganz weit draußen im All. Zu einer möglichen Teilnahme an einer Mondmission sagte er kürzlich, es würde ihn natürlich "besonders faszinieren, am Rande eines Mondkraters zu stehen und diesen zu erforschen". Selbst eine Mars-Mission kann er sich vorstellen: "Ich hätte nichts dagegen." Dem Posten als ISS-Kommandant könnten daher noch weitere aufregende Weltraumabenteuer folgen.

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