SPHERES mit Project Tango bei einem Zero-G-Testflug
SPHERES mit Project Tango bei einem Zero-G-Testflug
© Google

Raumfahrt

Googles Project Tango Smartphone steuert Roboter im Weltall

Google musste bislang einiges an Überzeugungsarbeit leisten, um Entwicklern Smartphones und Tablets mit Tiefenkameras schmackhaft zu machen. Die NASA ist schon jetzt von der Idee überzeugt und wird Project Tango Smartphones im Weltraum einsetzen.

Am 11. Juli soll ein Transportflug zur ISS starten, mit mehreren Project Tango Smartphones an Bord. Die NASA wird diese einsetzen, um die Synchronised Position Hold, Engage, Reorient, Experimental Satellites, kurz SPHERES, zu verbessern. SPHERES sind etwa Fußball-große Roboter, die sich durch CO2-Stöße in der Schwerelosigkeit der Internationalen Raumstation fortbewegen.

Die SPHERES sind seit 2006 auf der ISS, konnten aber bisher kaum sinnvoll eingesetzt werden. Ihnen fehlten die Augen und das Gehirn, um tatsächlich Tätigkeiten in der ISS vornehmen zu können. 2010 versuchte die NASA die SPHERES aufzurüsten, indem handelsübliche Smartphones gekauft und mit Klettstreifen an den Robotern befestigt wurden. Jetzt konnten sie zwar sehen und kommunizieren, aber sich nicht verlässlich genug in den Modulen der ISS fortbewegen.

3D-Kamera

Project Tango hat, ähnlich wie Microsofts Bewegungssteuerung Kinect, einen Tiefensensor und eine Kamera, die Bewegungen erkennt. Zusammen mit der höheren Leistung eines aktuellen Smartphone-Prozessors kann SPHERES so eine 3D-Karte der Raumstation erstellen und sich sicher darin bewegen, ohne an Geräte oder Wände zu stoßen.

Für die Montage an den SPHERES werden die Project Tango Smartphones zweigeteilt, damit sowohl der Touchscreen als auch die Sensoren nach vorne ausgerichtet sind. Die Geräte erhalten zudem für den Weltraum geeignete Akkus. Statt mit Klettband werden die Project Tango Smartphones mit Plastikverschlüssen an den SPHERES montiert.

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