Apple kauft Kopfhörer-Hersteller Beats um 3 Mrd. Dollar
Wie Apple am Mittwochabend offiziell gegenüber US-Medien bestätigt hat, wird der Konzern den Elektronikhersteller Beats um drei Milliarden Dollar übernehmen. Damit werden die vor kurzem kolportierten Gerüchte wahr. Die unter anderem von Rapper Dr. Dre gegründete Marke, die hierzulande vor allem für ihre Kopfhörer bekannt ist, produziert auch Lautsprecher und hat Anfang des Jahres einen Musik-Streaming-Dienst gestartet.
Marke Beats bleibt
Branchenkenner glauben, dass Apple zwar auch an der Hardware und der Marke interessiert war, den Deal aber in erster Linie nutzen will, um im Streaming-Bereich schneller voranzukommen. Apple zufolge soll der Streaming-Dienst von Beats zunächst getrennt von den verschiedenen iTunes-Services geführt werden. Die Marke Beats inklusive der Kopfhörer und Lautsprecher sollen ebenfalls weiterbestehen.
Neben Dr. Dre könnte Apple auch vom langjährigen Musikmanager Jimmy Iovine profitieren, der über ausgezeichnete Kontakte in der Musik und Entertainment-Industrie verfügt. Der Deal ist eine Premiere für Apple, das bislang äußerst sparsam bei Übernahmen anderer Firmen vorgegangen ist und nie mehr als mehrere Hundert Millionen Dollar ausgegeben hat. Von den drei Milliarden Dollar werden 2,6 Mrd. in Cash ausbezahlt, die restlichen 400 Millionen wird Apple in Aktien abgelten. Die Übernahme soll bis September abgeschlossen sein.
Strategie und Pläne unklar
Welche genaue Strategie Apple mit der Übernahme von Beats verfolgt, ist derzeit unklar, zumal gerade Apple über ein funktionierendes Musik-Universum verfügt. Drei Milliarden Dollar dürfte der Konzern, der über Geldreserven von 150 Milliarden Dollar verfügt, allerdings leicht verschmerzen. Dafür bekommt Apple eine Marke, die im Jahr etwa zwei Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet und mit Dr. Dre und Jimmy Iovine zwei Persönlichkeiten der Industrie, die ab sofort ebenfalls für Apple arbeiten.
Apple-CEO Tim Cook bemühte sich folglich unmittelbar nach Bekanntgabe des Deals hervorzustreichen, dass man das Unternehmen nicht unbedingt kaufen hätte müssen. "Natürlich hätten wir auch einen Musik-Abo-Dienst selber bauen können, wie wir alles selbst entwickeln hätten können, was wir in den vergangenen Jahren eingekauft haben. Es geht niemals um eine einzelne Sache, sondern immer um das Ganze. Wir finden die Leute dahinter aufregend und den Service", so Cook.