Axel Springer kauft Runtastic-Mehrheit
Der Medienkonzern Axel Springer baut sein Online-Geschäft mit dem Kauf einer österreichischen Fitness-App aus. Der Zeitungsriese übernimmt die Mehrheit von 50,1 Prozent an Runtastic. Ein Kaufpreis wurde nicht mitgeteilt.
Möglich wurde der Einsteig von Axel Springer bei Runtastic, weil Bernhard Lehner und Alexander Igelsböck vom Wiener Startup-Inkubator i5invest, sowie Stefan Kalteis und die Michael Grabner Medien GmbH ihre Geschäftsanteile verkauften, berichtet der i5invest Firmenblog.
Runtastic ist einer von mehreren international bekannten Anbietern von Sport-Apps, mit denen man über ein Smartphone Daten wie zum Beispiel zurückgelegte Kilometer im Blick behalten kann. Die Runtastic-Apps seien bisher 46 Millionen Mal heruntergeladen worden, hieß es am Dienstag. 90 Mitarbeiter sorgen für täglich mehr als 100.000 App-Downloads.
Reaktionen
Durch den Einstieg von Axel Springer sollen bei Runtastic die Weichen für weiteres Wachstum und Internationalisierung gestellt werden, meint Alexander Igelsböck von i5invest.
Jens Müffelmann, Leiter des Geschäftsbereich Elektronische Medien bei Axel Springer meint: "Axel Springer sichert sich mit der Beteiligung eine strategisch gute Position im dynamisch wachsenden Markt der Smartphone-Apps. Durch unsere Reichweite und inhaltliche Kompetenz in den Bereichen Sport und Fitness sehen wir eine Vielzahl an Verbundeffekten zur Weiterentwicklung von Runtastic."
Vom Startup-Gründer zum Millionär
Die Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner, Alfred Luger, Rene Giretzlehner und Christian Kaar werden durch das Geschäft mit Axel Springer vermutlich zu Internet-Millionären. Die Unternehmer - alle vier sind zwischen 29 und 31 Jahre alt - werden sich ihre Anteile an der beliebten Fitnesss-App wohl teuer abkaufen haben lassen, sie bleiben aber weiterhin beteiligt und als Geschäftsführer im Amt.
Die Business-Angels sind mit Ausnahme von Johann Hansmann komplett ausgestiegen, sagte Runtastic-Gründer und -CEO Florian Gschwandtner im APA-Gespräch. Springer sei der beste strategische Partner um weltweit die Nummer 1 im Mobile Health- und Fitness-Bereich zu werden. Der Firmensitz soll auf "jeden Fall" in Oberösterreich bleiben, ein Übersiedelung ins Silicon Valley nach Kalifornien ist nicht geplant. "Es wird sich gar nicht so viel ändern", so Gschwandtner.