Insider: Cyberport soll Niedermeyer retten
Die Liste der kolportierten Investoren ist bunt, die üblichen Verdächtigen wie Josef Taus haben bereits abgewunken. Dem Vernehmen nach führt das Niedermeyer-Management seit längerem Gespräche mit dem deutschen Onlinehändler Cyberport, das zum Offenburger Medien-Konzern Hubert Burda Media Holding gehört.
Das Online-Unternehmen mit Zentrale in Dresden kooperiert seit November 2011 mit Niedermeyer. Bestellungen unter cyberport.at können in mehr als 40 Niedermeyer-Filialen abgeholt werden. Insider wollen von intensiven Gesprächen mit den Deutschen wissen, an entsprechenden Absichtserklärungen soll bereits gebastelt werden. „Cyberport ist ein Partner von uns, mit dem wir sehr gut zusammenarbeiten, und wird sicher ein möglicher Investor sein“, sagt Weber im Gespräch mit dem Kurier.
Cyberport mit halber Milliarde Umsatz
Fakt ist auch: Der künftige Investor muss nicht nur die Gläubiger-Quote aufbringen, sondern laut Weber auch frisches Kapital zur Umsetzung des neuen Niedermeyer-Multishop-Systems einschießen. Die Cyberport GmbH, die mehrheitlich der Burda Digital Ventures GmbH gehört, hat laut Creditreform im Vorjahr mit 429 Mitarbeitern rund 538,3 Millionen Euro umgesetzt, 170 Millionen Euro mehr als 2011. Der „Händler für Technik & Lifestyle“, so die Eigendefinition, hat 1,89 Millionen Kunden. Die Dresdner betreiben in Deutschland sieben Filialen und eine im Shoppingcenter am Wiener Westbahnhof.
Ab Donnerstag Abverkauf
Am Mittwoch wurde im Gläubigerausschuss die geplante „Teilbetriebsschließung“ von 53 unrentablen Filialen abgehandelt. Damit wurde der Startschuss zu einem
„Wir müssen es schaffen, unser bestehendes Geschäft am Laufen zu halten“, sagt Werner Weber, geschäftsführender Gesellschafter der Niedermeyer-Kette zum Kurier. „Daher haben wir uns für diese Filialen ein spannendes Angebot an Schnäppchen überlegt, Hardware um minus zehn Prozent bis hin zu Aktionen 1+1 gratis.“
Von Donnerstag bis einschließlich Samstag soll die Rabatt-Aktion laufen. Aber mit dem Erlös aus dem Ausverkauf wird die angeschlagene Elektrohandelskette nicht weit kommen. Ohne Einstieg eines finanzkräftigen Investors müssen auch die restlichen 45 Niedermeyer-Filialen an Top-Standorten schlussendlich zusperren.
Vier bis fünf Millionen
Die Niedermeyer GmbH kann die 20-Prozent-Quote, die den Gläubigern angeboten wird, nicht selbst aufbringen. Dafür müssen dem Insolvenzverwalter zumindest rund vier Millionen Euro hingeblättert werden. Es könnten aber auch fünf Millionen Euro werden, falls eine größere Leasingforderung im Zusammenhang mit der Firmenzentrale noch eingerechnet werden muss. Dazu kommen noch Verfahrenskosten von 300.000 bis 400.000 Euro.
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