Kuka-Chef: Roboterbauer bleibt "eine deutsche Firma"
Angesichts des Interesses des chinesischen Haushaltsgerätekonzerns Midea am deutschen Roboterbauer Kuka versucht der Chef des Augsburger Unternehmens die Bedenken der Politik zu zerstreuen. "Kuka ist eine deutsche Firma und wir bleiben eine deutsche Firma", sagte Kuka-Chef Till Reuter der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Die Datensicherheit sei ein zentrales Anliegen seines Unternehmens. "Die Daten unserer Kunden bekommt niemand, unabhängig von der Aktionärsstruktur."
Aufruhr um China
Midea hält bereits jetzt 13,5 Prozent an Kuka und strebt künftig einen Anteil von mindestens 30 Prozent an. In der deutschen und europäischen Politik hatte das jüngste Angebot der Chinesen für Aufregung gesorgt. In Berlin und Brüssel wurden Bedenken laut, dass wichtige Zukunftstechnologien von Europa nach Asien abwandern und sensible Kundendaten in fremde Hände geraten könnten. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sprach sich dafür aus, dass ein europäisches Konsortium ein Gegenangebot vorlegen sollte.
"Wenn sich aufgrund der Anstrengungen seitens der Politik neue Optionen ergeben sollten, dann werden wir diese genauso ergebnisoffen prüfen wie das Angebot von Midea", sagte Reuter. Zugleich betonte er die Bedeutung von China für sein Unternehmen. "China ist entscheidend, weil es bereits heute der größte Robotermarkt ist. Wir machen dort genauso vertrauensvoll Geschäfte wie in anderen Ländern."
Technologieführerschaft
EU-Kommissar Günther Oettinger blieb bei seiner Skepsis. "Ich muss mich einmischen, denn es geht um die weltweite Technologieführerschaft. Meine Hauptfrage ist daher: Wird damit der Standort Europa und unsere Technologiekompetenz gestärkt? Oder werden EU-Mittel verwendet, um Technologie aus Europa abzuziehen?", sagte Oettinger der Süddeutschen Zeitung. Seit zwei Jahren bestehe eine mit Geldern aus dem EU-Haushalt geförderte öffentlich-private Partnerschaft zum Thema Robotics, an der auch Kuka beteiligt sei.
"Wir finanzieren das mit Geld aus dem EU-Haushalt, insgesamt sind es 700 Millionen Euro für den Zeitraum 2014 bis 2020. Und Kuka alleine hat 15 Millionen Euro an Forschungsgeldern bekommen", sagte Oettinger. "Ich handle im Auftrag der europäischen Steuerzahler. Und die haben ein Interesse daran, dass wir unseren Forschungshaushalt einsetzen zur Stärkung der Industrie und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Europa."