Nvidia soll an eigenen PC-Prozessoren arbeiten
Der Grafikkarten-Gigant Nvidia soll Insidern zufolge an eigenen PC-Prozessoren arbeiten. Sie sollen auf Basis der Arm-Technologie entstehen. Damit würde das Unternehmen Intel Konkurrenz machen und sie frontal auf einem der wichtigsten Halbleiter-Märkte angreifen.
Der für seine Grafikkarten und Chips für Künstliche Intelligenz (KI) bekannte US-Konzern habe mit der Entwicklung von CPUs begonnen, auf denen Microsofts Betriebssystem Windows laufen könnte, wie die Nachrichtenagentur Reuters von zwei mit dem Vorgang vertrauten Personen erfuhr.
Marktstart könnte bereits 2025 kommen
Auch der Intel-Rivale AMD wolle Arm-Prozessoren für Windows bauen. Nvidia und Arm könnten einem der Insider zufolge die neuen CPUs ab 2025 auf den Markt bringen. Die genannten Konzerne lehnten Stellungnahmen zunächst ab.
Über die Pläne von AMD hatte zuerst die Fachpublikation SemiAccurate berichtet. Nach der Veröffentlichung der Reuters-Meldung während des laufenden Börsenhandels in den USA legten die Aktien von Nvidia an der Wall Street zu und schlossen 3,8 Prozent im Plus. Intel-Aktien gaben dagegen 3,1 Prozent nach.
Exklusivvertrag zwischen Qualcomm und Microsoft läuft aus
Der Vorstoß gehört den Angaben zufolge zum Bemühen von Microsoft, Firmen bei der Entwicklung von Arm-Prozessoren für Windows-PCs zu unterstützen. Diese Prozessoren haben einen anderen Befehlssatz als die sogenannten x86-CPUs von Intel und auch AMD, auf denen Windows traditionell läuft.
Nvidia und AMD würden damit zu Qualcomm hinzustoßen, das seit 2016 Arm-Laptops für Windows baut. Zwei Insidern zufolge läuft ein entsprechender Exklusivvertrag zwischen Qualcomm und Microsoft im kommenden Jahr aus. Microsoft ermuntere andere Firmen dazu, dann auch in den Markt einzusteigen, hieß es nun. Microsoft wolle nicht von einem einzigen Anbieter abhängig sein, erklärte Jay Goldberg von der Beratungsgesellschaft D2D Advisory.
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Microsoft will Apple kopieren
Einem der Insider zufolge will Microsoft mit dem Umstieg auf Arm-Prozessoren den Erfolg von Apple nachmachen. Managern des Windows-Konzerns sei nicht entgangen, wie effizient die vom iPhone-Hersteller selbst entwickelten Arm-Prozessoren etwa bei KI-Aufgaben seien, hieß es. Damit weisen die neuen Macs eine deutlich längere Batterie-Laufzeit auf.
Microsoft wolle eine ähnliche Leistung für Windows-Computer. In den 3 Jahren seit der Einführung von selbst entwickelten Arm-CPUs hat Apple seinen Marktanteil fast verdoppelt, wie aus vorläufigen Angaben des Forschungsinstituts IDC für das 3. Quartal hervorgeht.
Besser gewappnet für KI
Ob ein solcher Vorstoß von Microsoft und den Chip-Konzernen erfolgreich sein wird, ist offen. Software-Entwickler haben über die Jahrzehnte Milliarden in Programme für Windows auf x86-Prozessoren investiert - Intel gehört der Befehlssatz, AMD verfügt über eine Lizenz. Da solche Programme nicht automatisch auf Arm-Prozessoren laufen, wäre eine Übergangsphase erforderlich. Zwar musste auch Apple dies nach dem Bruch mit Intel durchstehen. Allerdings hat der Mac-Hersteller die volle Kontrolle über die Hardware seiner Computer, während Windows auf Maschinen von diversen Herstellern läuft.
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Zudem ist Intel nicht untätig und entwickelt ebenfalls KI-Fähigkeiten für seine Chips. Der Konzern führte jüngst einen Laptop vor, auf denen Sprachmodelle ähnlich wie das hinter dem KI-Dienst ChatGPT von OpenAI direkt auf dem Rechner liefen statt auf Servern im Internet. Intel-Manager Sachin Kattin sprach in einem Reuters-Interview im September von einer "höheren Leistung, geringeren Kosten und KI mit mehr Privatsphäre". Die ersten Chips der als "Meteor Lake" bezeichneten CPU-Serie werden im Dezember erwartet.