Uber-CEO ist geschockt, wie viel eine 5-Kilometer-Fahrt kostet
Uber-CEO Dara Khosrowshahi ist wohl eher selten mit dem eigenen Taxi-Dienst unterwegs. Kaum verwunderlich also, dass er keine Ahnung hat, wie teuer Uber insbesondere in den USA geworden ist.
Bei einem Interview mit WIRED fragte der Redakteur Steven Levy Khosrowshahi, wie viel er glaube, für eine Fahrt von 2,95 Meilen (4,7 km) in New York bezahlen zu müssen. Der CEO vermutete 20 Dollar, tatsächlich waren es 50 Dollar. Seine Reaktion auf die Preise - "Oh mein Gott. Wow" - spricht Bände.
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Dynamische Preisanpassung
Levy fügte hinzu, dass das sogar noch 20 Dollar günstiger war als bei seiner ersten Suche, 5 Minuten zuvor. Khosrowshahi kommentierte das mit "Surge Pricing", also dynamischer Preisanpassung. Hat man schon einmal nach einer großen Veranstaltung versucht, ein Uber zu rufen, wird man mit deutlich höheren Preisen als zu ruhigeren Zeiten konfrontiert. Je nach Nachfrage steigen oder sinken die Preise und Kund*innen können entweder bezahlen oder warten (mehr dazu).
Wirklich erklären kann das aber die großen Preisunterschiede in Levys Beispiel nicht. "Ich bin um 10 Uhr morgens an einem sonnigen Wochentag unterwegs gewesen, und es ist nicht so als wäre der Präsident in der Stadt", beschreibt er die Situation dem Uber-CEO. Khosrowshahi erklärt das mit der Inflation. Die Kosten seien gestiegen, Fahrer*innen würden 40-50 Prozent mehr verdienen. Das würde sich in den Preisen für das Taxi-Service niederschlagen.
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Uber-Preise schießen schnell nach oben
Einem Bericht von Forbes vom Jänner 2023 zufolge hat Uber seine Preise allerdings 4-mal stärker als die Konkurrenz erhöht, zwischen Q3 2019 und Q3 2022 um ganze 83 Prozent. Ob sich diese Preiserhöhung tatsächlich in gestiegene Löhne für die Fahrer*innen niederschlägt, ist fraglich. Uber kommuniziert nur wenig über seine Preisgestaltung und wie groß der Anteil ist, den das Unternehmen pro Fahrt einnimmt. Einige Fahrer*innen berichten, dass das bis 50 Prozent des Fahrtpreises sein kann, schreibt etwa der Guardian. Zusätzlich müssen sie sich selbst um die Instandhaltung, Versicherung und Betankung ihres Fahrzeugs kümmern. Damit sinkt der Verdienst noch weiter.