Antennen mit Pink Floyd bespielt: US-Ingenieur verurteilt
„Nicht trinken und hacken“ lautet wohl die Lektion, die der 42-jährige Adam Flanagan aus Pennsylvania lernen musste. Er hackte sich in den Funkturm seines Ex-Arbeitsgebers. Er hatte selbst für das Unternehmen diese Antennenträger gebaut, die die Daten von Smart Metern eingesammelt hatten. 2013 verließ er das Unternehmen nicht im Einvernehmen.
Zugang via Root-Passwort
Als er eines Nachts betrunken war, wollte er sich an seinem Ex-Arbeitgeber rächen, schreibt „The Register“. Als die Antennenträger plötzlich begonnen haben, sich nicht mehr mit dem Netzwerk zu connecten, wurde der Arbeitgeber misstrauisch. Flanagan hatte sich aus der Ferne mit seinem Root-Passwort eingeloggt, die Passwörter auf „fuckyou“ geändert und die Lyrics eines Pink Floyd Songs statt des Passcodes hochgeladen. Dann hat er die Frequenzen für den Funkturm geändert und ASCII-Kunst in die Firmware geschrieben.
Mit dieser Aktion hat er zwischen März und Mai 2014 sechs Basis-Stationen auf der US-Ostküste zum Deaktivieren gebracht. Flanagans Aktion wurde relativ einfach entlarvt, weil er seine Heim-Internet-Verbindung für seine Aktionen genutzt hat und er seine IP-Adresse nicht verschleiert hatte. Dem FBI hat er dann gesagt, dass er von einer Bar heimgekommen wäre und danach „dumme Entscheidungen“ getroffen hätte. Er sei von der Person, die für die Passwortverwaltung verantworltich gewesen sei, genervt gewesen, sagte er weiters.
Für seine Aktion drohten im bis zu 90 Jahre Haft. Diesen Monat wurde Flanagan nun verurteilt: Ein Jahr und ein Tag mit drei Jahre Bewährung und eine Summe von 40.000 Euro wurden es am Ende, weil er frühzeitig gestanden habe, berichtet „The Register“.