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Bizarre Boeing 757 hat einen Stealth-Fighter integriert

Boeings Test-Flugzeug The Catfish ist in einer neuen, bemerkenswerten Lackierung aufgetaucht. Die rot-weiß-blauen Farben sind eine Anspielung auf die Bemalung, die dieses Flugzeug ursprünglich als Prototyp der 757-Familie trug. 

Fotografiert und gepostet wurde das Flugzeug mit der neuen Retro-Bemalung vom Aviation-Fotografen TaskForce23. Jedoch ist nicht der Lack, was jetzt die User im Netz erstaunt: Die Boeing hat eine äußert ungewöhnliche Nase und seltsame Vorrichtung über dem Cockpit.

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Was ist die 757 Catfish überhaupt?

Die Catfish trägt die Registrierung N757A. Sie war die erste 757, die vom Boden abhob. Sie machte ihren Jungfernflug im Februar 1982.

Die Catfish wird als Testgrundlage für Hardware genutzt, die für den Stealth-Fighter Lockheed Martin F-22 Raptor entwickelt wurde. Boeing ist hier ein wichtiger Lieferant entsprechender Bauteile. 

Manche Modifikationen, die dafür vorgenommen wurden, sind sofort auf den ersten Blick ersichtlich. Eine der auffälligsten Eigenschaften sind die Flügel oberhalb des Cockpits. Form und Dimensionen entsprechen dabei den Flügeln der tatsächlichen F-22. Die Boeing hat also sozusagen einen Stealth-Jet in sich integriert.

Dieser Sensor Wing ist mit zahlreichen Sensoren und Elektronik ausgestattet, die auch im Kampfjet vorkommen. Das Flugzeug verfügt außerdem über ein F-22-Radar im vorderen Teil der Nase, die ebenfalls dem Stealth-Fighter nachempfunden ist.

Auch ist die Catfish mit der F-22-Hardware für elektronische Kriegsführung ausgestattet. Dazu zählt auch etwa abhörsichere Datenkommunikationsgeräte

F-22

Zusätzlich ist das Flugzeug mit der AN/AAR-56 Radarwarnanlage ausgestattet. Dadurch können Signale von Flugabwehrraketen erfasst und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Letzteres freilich nicht auf der Catfish, nachdem sie mit keinerlei Bewaffnung bzw. Raketenabwehr ausgestattet ist. 

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Die Catfish bietet im Inneren genug Platz für Personal und Geräte, die die Funktionen dieser Bauteile überprüfen können. Rund 30 Ingenieurinnen und Ingenieure finden in dem Flugzeug Platz.

Ebenfalls finden sich dort zahlreiche Computer und Server, um die Tests zu protokollieren und zu überwachen. In der Kabine gibt es sogar eine Nachbildung des F-22-Cockpits inklusive aller Anzeigen und Steuerelemente, wie Steuerknüppel und Schubregler. 

Nutzung nach Ende der F-22-Produktion

Nun könnte man sich fragen, wieso die Catfish überhaupt noch fliegt, wo doch die F-22 seit 2011 gar nicht mehr gebaut wird. Das liegt daran, dass die Jets auch nach Produktionsende laufend weiterentwickelt werden. So werden in der 757 Upgrades getestet, bevor sie in den F-22s landen. Deswegen startet die Catfish regelmäßig von den Luftwaffenstützpunkten Edwards in Kalifornien und Nellis in Nevada.

Laut einem früheren Bericht bei Simple Flying fliegt die 757 dabei auch in Testformationen mit mehreren Raptors. Dabei wird etwa neue Software getestet, mit der die Jets automatisch untereinander kommunizieren.

Vorteil der Tests in einer 757

Doch warum wird eine neue Software bei einem Testflug nicht gleich auf eine richtige F-22 gespielt? Das hat in erster Linie regulatorische Gründe. So muss eine Software, bevor man damit fliegen kann, bestimmte Freigabe- und Testprozesse durchlaufen.

Weil bei der Catfish die F-22-Software aber völlig von der Flugsteuerung der 757 getrennt ist, kann man so auch die Software in der Luft testen, die noch nicht für den Flugeinsatz freigegeben ist. Somit können die gröbsten Fehler schon ausgebessert werden, bevor die neue Software auf die Jets der Test-Flugstaffel gespielt wird. 

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Bewegte Geschichte

Die N757A hat wie eingangs erwähnt eine bewegte Geschichte. Am 19. Februar 1982 war es dieses Exemplar einer 757, die den Jungfernflug der Modellserie vollführte. 

Die 757 wurde bis zum Jahr 2004 gebaut. Insgesamt 1.050 Exemplare wurden davon von Boeing ausgeliefert. 

Ihre militärische Variante, die C-32, ist als Air Force Two das primäre Reiseflugzeug der US-Vizepräsidentin sowie der First Lady und dem Secretary of State.

Die erste jemals gebaute und geflogene 757 ist die einzige Maschine, die zum F-22-Testbett umgebaut wurde. Sie erfüllt diese Funktion nun seit 25 Jahren. Das Jubiläum könnte der Grund sein, warum das Flugzeug jetzt wieder den Retro-Anstrich des Jungernflugs bekommen hat.

Dazwischen hatte die N757A eine unscheinbare weiß-graue Lackierung, mit einem dezenten Zierstreifen.

N757A

China hat seine eigene Version der Catfish gebaut, um Systeme für den Kampfjet J-20 zu testen. Diese basiert auf der Tupolev Tu-204C, die wiederum als russisches Gegenstück zur Boeing 757 gebaut wurde.

Interessant ist, dass Chinas Catfish anscheinend sogar von der Lackierung der N575A inspiriert war. Der Rumpf ist ebenfalls oben weiß und unten grau, mit blauen Zierstreifen dazwischen.

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