Drogenschmuggler bauen 1,5 Millionen Dollar teures U-Boot
Meistens setzen Drogenschmuggler auf Speed-Boote oder sogenannte Halbtaucher. Letztere fahren wenige Meter oder Zentimeter unter der Wasseroberfläche und sind einfacher zu konstruieren, als ein echtes U-Boot.
Jetzt ist den Drogenfahndern aber ein dicker Fisch ins Netz gegangen. Bei einer Razzia in Kolumbien wurde ein professionelles U-Boot mit Elektroantrieb beschlagnahmt.
Die Aktion wurde von der US-Drogenbehörde DEA, der kolumbianischen Marine und den lokalen Behörden durchgeführt. Es wurden 11 Personen festgenommen, darunter auch der Konstrukteur des U-Boots.
Die Behörden schätzen, dass der Bau des U-Boots 1,5 Millionen US-Dollar gekostet hat. Die 2 Elektromotoren werden mit Akkus betrieben, die gut 10 Tonnen wiegen. So soll eine Reichweite von 60 Kilometern Unterwasser möglich sein.
Aufgrund der geringen Reichweite war das U-Boot vermutlich nur für den Transport der Drogen auf dem letzten Stück gedacht. Darauf deutet ein Ring am U-Boot hin. Daran wäre es vermutlich von einem anderen Schiff in die Nähe des Ziels gezogen worden. Dort würde es dann abtauchen, um unbemerkt seine Fracht zur Küste zu bringen.
6 Tonnen Kokain
Das U-Boot konnte beschlagnahmt werden, bevor es in See stach. Es hätte genug Stauraum gehabt, um 6 Tonnen Kokain zu befördern. Die Drogen haben einen Wert von 120 Millionen US-Dollar.
Die Behörden gehen davon aus, dass das Elektro-U-Boot nach dem erfolgreichen Einsatz absichtlich versenkt worden wäre. Dies ist eine übliche Vorgehensweise der Schmuggler. So können sie auf Treibstoff, oder in diesem Fall Akkus, verzichten, um mehr Drogen zu transportieren.
Außerdem entfällt dann das Risiko, bei der Rückfahrt von Behörden aufgegriffen zu werden. Ein selbstgebauter Halbtaucher, U-Boot oder Speed-Boot mit nachweisbaren Drogenrückständen ist üblicherweise Beweis genug für eine Verurteilung und lange Haftstrafe.