Starship-Nahaufnahme zeigt massive Schubkraft der Raptor-Triebwerke
Ganz nach Plan ist der 6. Flug der Riesenrakete nicht verlaufen. Zwar ging die kontrolliert Wasserung der oberen Stufe ohne Probleme über die Bühne, das Einfangen des Super-Heavy-Boosters wurde aber in letzter Sekunde abgeblasen.
Zuvor legte die größte jemals gebaute Rakete erneut einen Bilderbuchstart hin. Dabei zündeten alle Raptor-Triebwerke gleichzeitig und beförderten das Raketensystem in Richtung Erdumlaufbahn.
Vergleich mit einer Boeing 747
SpaceX hat nun Fotos veröffentlicht, auf denen die Starship-Triebwerke aus der Nähe zu sehen sind. Die Gesamtleistung der 4 Triebwerke einer Boeing 747 erzeuge nur halb so viel Schub wie ein Raptor-Triebwerk - und das Starship habe 33 davon, schreibt SpaceX-Chef Elon Musk auf X.
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Starship mit extremen Schubkräften
Die Riesenrakete von SpaceX erzeugt beim Start einen Schub von 75.620 Kilonewton (KN), was nach dem angloamerikanischen Maßsystem 17 Millionen Pounds of Thrust bedeutet. Damit ist das Starship mit Abstand die stärkste Rakete, die jemals abgehoben ist.
Das Space Launch System (SLS) der NASA kommt auf 39.144 KN beziehungsweise auf 8,8 Millionen Pounds of Thrust. Die Saturn-V-Rakete des Apollo-Programms hatte einen Schub von 33.806 KN beziehungsweise 7,6 Millionen Pounds of Thrust erzeugt.
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Riesige Schock-Diamanten zu sehen
Zu sehen ist auf den Bildern von SpaceX auch der riesige Schock-Diamant, den die 33 Raptor-Triebwerke beim Launch formen. Ein Blick auf die Flammen der Triebwerke zeigt, was damit gemeint ist - nämlich die Diamanten-ähnliche Formation. Diese Struktur wird auch Machscher Knoten oder Mach-Diamanten genannt, da dieses Phänomen nach dem Physiker Ernst Mach benannt wurde.
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Machsche Knoten in Wellenform
Solche Schock-Diamanten entstehen dann, wenn große Druckunterschiede zwischen den Gasen der Triebwerke und der atmosphärischen Luft ausgeglichen werden müssen. Derartige Formationen treten beispielsweise auch bei den Nachbrennern von Flugzeugtriebwerken auf.
Beim Starship sind zum Teil mehrere riesige Machsche Knoten zu erkennen. Bei kleineren Triebwerken sind die Stoß-Diamanten zwar kleiner, dafür tritt die ungewöhnliche Formation dort häufig in einer besser erkennbaren Wellenform auf.
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