Erster selbstfahrender LKW in den USA zugelassen
Daimler-Tochter Freightliner hat am Mittwoch den ersten selbstfahrenden LKW vorgestellt, der auch für die Straße zugelassen ist. Der "Inspiration Truck" hat bereits mehr als 16.000 Kilometer auf Teststrecken zurückgelegt, nun soll er auch auf den Straßen des US-Bundesstaates Nevada getestet werden. Nevada ist einer der wenigen US-Bundesstaaten, die derartige Testfahrten auf der Straße erlauben. Der LKW setzt auf Daimlers "Highway Pilot"-Technologie, die die CO2-Emissionen um fünf Prozent reduzieren sowie vor allem Unfälle verhindern sollen. Unfälle mit LKWs seien zu 90 Prozent auf menschliche Fehler zurückzuführen, viele davon aufgrund von übermüdeten Fahrern.
Die Technologie ist Semi-Autonom. Es befindet sich weiterhin ein Fahrer an Bord, der jederzeit die Kontrolle übernehmen kann. Monotone Fahrten auf Schnellstraßen könnten aber problemlos vom System übernommen werden. "Das Fahrzeug braucht nicht mehr als die einfachen weißen Bodenmarkierungen", so Daimler-CEO Wolfgang Bernhard. Dass ebendiese auf einigen sanierbedürftigen Straßen fehlen, bestreitet der Daimler-Manager nicht. Diese Einzelfälle könnten aber günstig korrigiert werden.
Daimler: Haftung klar
Die LKWs sollen nun über die nächsten Jahre bei alltäglichen Bedingungen getestet werden. Bis dahin sollen auch die rechtlichen Fragen geklärt werden, allen voran die Haftung bei Unfällen. Für Bernhard ist diese Frage bereits geklärt: "Technisch gesehen sind diese Geräte nur teilweise automatisiert. Der Fahrer hat immer noch die Kontrolle und somit die Verantwortung." Dass es nicht ganz so einfach sein wird, ist auch Martin Daum, CEO von Daimler Trucks, bewusst. "Bevor diese Fahrzeuge in die Massenproduktion gehen können, muss die Frage der Haftung diskutiert und von den Gesetzgebern beantwortet werden. Letztendlich entscheidet, wie bei jedem Gesetz, das Volk und die Industrie muss sich danach richten."