Explodierendes Hoverboard löste Brand in Wien aus
Ein explodierendes Hoverboard - ein elektrisch betriebenes, zweispuriges Rollbrett ohne Lenkstange - dürfte in der Nacht auf Samstag in Wien-Donaustadt einen Brand ausgelöst haben. "Es handelt sich um eines der Modelle, die kürzlich wegen Brand- und Explosionsgefahr zurückgerufen worden sind", erläuterte Patrick Maierhofer, der Sprecher der Wiener Landespolizeidirektion.
Passanten hatten gegen 19.00 Uhr die Feuerwehr gerufen, als sie aus einer Wohnung in der Murrstraße Flammen und Rauch wahrnahmen. Wie Lukas Schauer von der Wiener Berufsfeuerwehr mitteilte, waren sechs Fahrzeuge und 27 Mann im Einsatz, um die Flammen zu löschen, die mittlerweile auch auf eine Nachbarwohnung übergegriffen hatten.
Rückruf wegen überhitzender Batterien
Ausgegangen war das Feuer laut Polizei von der Ladestation, in der ein zwölfjähriger Bub sein Hoverboard platziert hatte, ehe er sich zu einem nebenan wohnenden Freund begab. Die US-Verbraucherschutzbehörde hatte im vorigen Jahr mehr als eine halbe Million Hoverboards zurückgerufen, nachdem bekannt wurde, dass die Lithium-Ionen-Batterien überhitzen und sich entzünden können. An die 100 Zwischenfälle waren bis dahin dokumentiert.
Im Bereich der Ladestation habe es "eine kleine Explosion gegeben", bestätigte Maierhofer am Samstagnachmittag entsprechende Medienberichte. Die Funken griffen auf eine Matratze und andere brennbare Gegenstände über, die sich im Zimmer des Zwölfjährigen befanden. Es verging einige Zeit, ehe die Mutter, die sich mit ihrem zweiten Kind in einem anderen Raum aufhielt, das Feuer bemerkte. Gemeinsam mit dem eineinhalb Jahre alten Kind flüchtete sie ins Freie. Auch ihr zwölf Jahre alter Sohn und dessen Freund konnten sich rechtzeitig aus der Nachbarwohnung, welche die Flammen mittlerweile erreicht hatten, ins Sicherheit bringen.
Der Sachschaden ist noch nicht bezifferbar, dürfte aber enorm sein. "Beide Wohnungen sind unbewohnbar", stellte Polizeisprecher Maierhofer fest.