Facebook analysierte 3,5 Milliarden Instagram-Fotos, ohne Wissen der User
Facebook hat auf seiner Entwicklerkonferenz F8 stolz verkündigt, dass durch die Analyse von Bildern der Bilderkennungs-Algorithmus stark verbessert wurde. „Unsere Ergebnisse sind ein bis zwei Prozent besser als das derzeitige State-of-the-Art-System“, sagte Mike Schroepfer, CIO von Facebook. Ermöglicht wurde das mit den Fotos der Instagram-User, ohne, dass die davon wussten.
3,5 Milliarden öffentliche Instagram-Fotos mit 17.000 Hashtags wurden verwendet, um die künstliche Intelligenz zu trainieren. Damit eine künstliche Intelligenz angelernt werden kann, benötigt sie einen Datenstamm, mit dem sie trainiert wird. Da bei Instagram Menschen freiwillig ihre Fotos, oft mit möglichst vielen, passenden Hashtags versehen, muss Facebook keine Mitarbeiter bezahlen, die im Akkord Fotos verschlagworten müssen.
Öffentliche Fotos
Ein neuer Datenskandal ist das jedenfalls nicht. Facebook hat nur öffentliche Fotos und deren Hashtags verwendet, Userdaten sollen nicht erfasst worden sein. Dennoch wird es einigen Usern vermutlich nicht recht sein, dass Bilder ihrer Kinder oder Familie analysiert wurden, ohne, dass sie darüber informiert oder um Erlaubnis gefragt wurden. Damit muss man aber gerade bei Instagram rechnen, wenn das Konto nicht auf „privat“ gestellt ist. Externe Unternehmen greifen über die API oder das Web-Interface zu, um die Fotos und Hashtags zu extrahieren und zu analysieren.
Immerhin soll die milliardenfache Fotoanalyse von Facebook auch etwas Gutes haben. Der Algorithmus soll unter anderem genutzt werden, um anstößige oder beleidigende Inhalte zu erkennen und auch um das fälschliche Löschen von normalen Fotos zu vermeiden. Das System sei zwar derzeit das Beste, werde aber noch weiterentwickelt. In dem führenden Benchmark-Test erreichte die künstliche Intelligenz von Facebook eine Bilderkennungsrate von 85,4 Prozent. Googles System erzielt im selben Test nur 79,2 Prozent.