Facebook löscht Deix-Karikatur und blockt Journalisten
„Beim heiligen Deix-Zumpferl! Dass Sie das hier lesen können ist der Gnade Facebooks zu verdanken. Facebook hat die Strafe einer 24 stündigen Sperre meines Accounts wieder aufgehoben nachdem ich die Pressestelle in Hamburg kontaktierte. Mein Verbrechen? Ich habe einen antirasisstischen Cartoon von Manfred Deix gepostet, den dieser für den VSStÖ zeichnete.“ Dieses Posting war am Dienstag in der Früh auf dem Facebook-Profil des Falter-Chefredakteurs Florian Klenk zu lesen. Sein Account war blockiert worden, weil er Inhalte gepostet hatte, die die „Community-Standards“ von Facebook verletzt haben.
Sternsinger-Ausländer-Satire
Konkret ging es um ein Comic des im Juni 2016 verstorbenen, berühmten österreichischen Karikaturisten Manfred Deix, das am Freitag zuerst auf dessen Facebook-Seite gepostet und gelöscht wurde. Darauf zu sehen ist ein Pensionist, der die Sternsinger abschießen möchte, weil „das Boot voll“ ist. Der Pensionist hält ein Gewehr in der Hand.
Klenk hatte, wie einige andere Facebook-Nutzer, den Comic daraufhin selbst gepostet. Auf Facebook schreibt er: „Anders als so manche dumme Hetze, darf man hier antifaschistische Cartoons des Meisters nicht sehen, wie auch Deix Frau Marietta und das Deix-Museum beklagt.“
Das Posting des Falter-Chefredakteurs ist jetzt auch wieder sichtbar, die Blockade aufgehoben. Ob das für alle, die das Deix-Comic gepostet haben gilt, ist derzeit noch nicht nachprüfbar.
Napalm-Foto gelöscht
Es war auf jeden Fall nicht das erste Mal, dass Facebook Inhalte gelöscht hatte und Journalisten aus Facebook ausgesperrt hatte. Das soziale Medium hatte im September 2016 eines der berühmtesten Kriegsfotos der Geschichte als Kinderpornografie eingestuft und deswegen einen norwegischen Journalisten vom sozialen Netzwerk ausgesperrt.