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Hymnendebatte: Shitstorm trifft Ministerin Heinisch-Hosek

Bildungs- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek sieht sich einem Shitstorm auf Facebook entgegen. Die Politikerin hatte vor nicht einmal 24 Stunden auf ihrem Profil ein Foto von sich mit den seit Anfang 2012 gültigen Textzeilen der österreichischen Bundeshymne gepostet, die neben den großen Söhnen auch die Töchter inkludieren.

Lernunfähig

Das Bild flankierte Heinisch-Hosek mit der Anmerkung: "Im Sinne des lebenslangen Lernens hier eine kleine Lernhilfe für Andreas Gabalier". Der volkstümliche Schlagersänger hatte am Wochenende beim österreichischen Formel-1-Rennen bewusst auf die "Töchter" in der Hymne verzichtet und diese Entscheidung wiederholt öffentlich verteidigt, unter anderem damit, dass er die Hymne schon mit 8 Jahren gelernt habe und er drum keine andere Version könne.

Online-Mobbing

Der beim Heinisch-Hosek-Kommentar hinzugefügte Smiley konnte den Shitstorm jedoch nicht abwenden. Aktuell hält der Beitrag bei über 14.500 Kommentaren, viele davon in sexistischem und persönlich diffamierendem Ton. Auch auf Twitter ging die Kontroverse weiter. So brachten sich die Befürworter der Töchter/Söhne-Version mit dem Hashtag #wirsinddietöchter in Stellung. Österreichs Twitter-Aushängeschild Armin Wolf bezeichnete den Facebook-Shitstorm als den "übelsten Fall von Online-Massenmobbing, den ich in Österreich bisher gesehen habe. Auch Politiker*innen haben eine Menschwürde."

Für Wolf ist damit auch eindeutig bewiesen, dass die von einigen Verlegern geforderten Klarnamen die Probleme von persönlichen Hasspostings im Internet nicht lösen. Der überwiegende Großteil der geäußerten Beleidigungen wurde nämlich von Facebook-Usern mit kompletten Namen verfasst.

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