OpenStreetMap Austria: Mapper aus Leidenschaft
"Es ist einfach ein gutes Gefühl, eine Karte zu sehen, auf der man selbst mitgewirkt hat", erzählt Stephan Plepelits bei der Podiumsdiskussion zum Crowdsourcing-Projekt OpenStreetMap letzten Donnerstag in Wien. Plepelits ist einer der Freiwilligen, die an Wochenenden und in der Freizeit nach draußen gehen, um mit seinem GPS-Tracker Daten für die freie Karte aufzuzeichnen.
"Der GPS-Tracker zeichnet auf, wo ich mich bewege. Mit meiner Kamera mache ich zusätzlich noch Fotos. Dadurch weiß ich wann ich wo war und kann die GPS-Spuren im Nachhinein genau zuordnen", erklärt Plepelits der futurezone. Zum Einzeichnen auf der Karte gibt es viele verschiedene Programme, eines der bekanntesten davon ist Potlatch 2.
Hausnummern sammeln"Von den herkömmlichen Karten bekomme ich nicht genügend Informationen", begründet Plepelits seine Motivation. "Wenn ich das Bedürfnis habe, frische Luft zu schnappen, nehme ich immer meinen GPS-Tracker mit und sammle Hausnummern oder Lokale in der Umgebung." Denn auch wenn die OpenStreetMap-Karte in Wien bereits so gut wie vollständig ist, was Straßen betrifft, sind noch nicht von allen Gegenden auch Hausnummern und Points of Interests - wie Restaurants, Hotels oder Kinos erfasst.
OpenStreetBrowser mit LayernPlepelits zeichnet die eingesammelten Punkte zudem nicht nur in der Original-OpenStreetMap-Karte ein, sondern hat mit dem OpenStreetBrowser auch eine eigene Kartendarstellung kreiert, die neben einer anderen graphischen Oberfläche auch eigene Layer für Points Of Interests beinhaltet. So gibt es die Kategorien Freizeit, Sport und Einkauf, Kultur und Religion, Transport, Landwirtschaft und Industrie, Orte und Dienste zur Auswahl. Damit lässt sich von interessierten Nutzern etwa gezielt nach Kirchen, Restaurants oder Schulen suchen.
Erst letzte Woche hat Plepelits die Version 2.0 des OpenStreetBrowsers veröffentlicht. "Die Datenbank ist jetzt weltweit abrufbar, davor war sie nur auf Europa beschränkt. Die Karte wird nun auch automatisch auf dem neuesten Stand gehalten. Davor musste ich die aktualisierten Daten immer händisch importieren. Dieser Prozess war sehr rechenaufwendig", erklärt der OpenStreetMap-Aktivist die Neuerungen. Die Daten liegen auf drei Servern der TU-Wien. "Das Projekt ist mit der Zeit einfach gewachsen."
OpenStreetBrowser mit LayernPlepelits zeichnet die eingesammelten Punkte zudem nicht nur in der Original-OpenStreetMap-Karte ein, sondern hat mit dem OpenStreetBrowser auch eine eigene Kartendarstellung kreiert, die neben einer anderen graphischen Oberfläche auch eigene Layer für Points Of Interests beinhaltet. So gibt es die Kategorien Freizeit, Sport und Einkauf, Kultur und Religion, Transport, Landwirtschaft und Industrie, Orte und Dienste zur Auswahl. Damit lässt sich von interessierten Nutzern etwa gezielt nach Kirchen, Restaurants oder Schulen suchen.
Erst letzte Woche hat Plepelits die Version 2.0 des OpenStreetBrowsers veröffentlicht. "Die Datenbank ist jetzt weltweit abrufbar, davor war sie nur auf Europa beschränkt. Die Karte wird nun auch automatisch am Laufenden gehalten. Davor musste ich die aktualisierten Daten immer händisch importieren. Dieser Prozess war sehr rechenaufwendig", erklärt der OpenStreetMap-Aktivist die Neuerungen. Die Daten liegen auf drei Servern der TU-Wien. "Das Projekt ist mit der Zeit einfach gewachsen."
Reduzierte Karte für RadfahrerPlepelits ist nicht der Einzige, der eine eigene Kartendarstellung entwickelt hat. So hat auch der Informatiker Markus Straub mit Radlkarte.at ein eigenes Projekt gestartet. Zwar gab es mit der OpenCycleMap bereits eine freie Karte für Radfahrer, doch diese war für Straub "nicht befriedigend". "Ich habe sie als unübersichtlich empfunden. Als ich dann mit dem Editieren begonnen habe, wurde mir klar, dass ich auch eine eigene Karte machen kann, die den Aspekt Radfahren besser hervorhebt", erzählt Straub der futurezone.
Radlkarte.at wirkt tatsächlich optisch aufgeräumt und übersichtlich, die Radrouten wie etwa der Wiental-Highway, sind schön eingezeichnet. "Ich habe möglichst viele Sachen, die man als Radfahrer nicht braucht, wie etwa Häuser oder Bäume, weggelassen. Die Farbgestaltung ist reduziert und die Punkte, die für Radfahrer wichtig sind wie etwa die CityBike-Stationen in Wien oder Fahrrad-Geschäfte, sind hervorgehoben", so Straub. Auch Einbahnen sind nur dann als Einbahn markiert, wenn Radfahrer hier nur in eine Richtung fahren dürfen. "Pfeile gibt es nur dann, wenn sie auch für Radfahrer gelten", ergänzt Straub.
Der Informatiker verbringt in seiner Freizeit etwa drei bis vier Stunden pro Woche mit dem Editieren der freien Karte, die für ganz Österreich verfügbar ist. "Wenn man eine Karte macht, gibt es tausend Sachen zu beachten. Ich habe mich darauf konzentriert, vernünftig darzustellen, wie man Radfahren kann. Der Rest steckt noch in den Kinderschuhen", betont Straub. So kann die Karte derzeit im Internet Explorer-Browser noch nicht dargestellt werden. "Daran muss ich noch arbeiten."
Verein für die CommunityDamit die Mapper, die alle als Freiwillige unbezahlt an der Gestaltung der freien Karte mitwirken, sich auch untereinander vernetzen können, wurde vor kurzem der Verein OpenStreetMap Austria gegründet. Dieser soll die Community in Österreich unterstützen und gleichzeitig als Ansprechpartner für Behörden oder Sponsoren agieren. "Auf der Website werden wir beispielsweise ankündigen, wann und wo es die nächste Mapping-Party geben wird", erklärt Vereinsmitglied Plepelits.
Schließlich sollen in Zukunft immer mehr Menschen damit beginnen, an der freien Karte mitzuwirken, um sie gemeinsam zu verbessern. "Es ist ganz einfach. Am Anfang beginnt man am besten damit, einen Baum am Ende seiner Straße einzuzeichnen", versucht Steve Coast, der Gründer des Projekts, zu überzeugen: