Testbetrieb für DAB+ Mitte April angepeilt
Dies berichtete Gernot Fischer, Geschäftsführer des Verein Digitalradio Österreich, Montagabend bei einem Podiumsgespräch des Friedrich Funder Instituts (FFI) in Wien. „Wir rechnen mit 15 Programmen. Die Anträge sind derzeit bei der Fertigstellung“, sagte Fischer.
Neben dem ORF wird die Teilnahme von Kronehit, Antenne-Radios, Life Radio oder etwa Radio Arabella erwartet. Länder wie die Schweiz oder auch Deutschland wollen in den nächsten zehn Jahren den kompletten Umstieg von analogen UKW-Frequenzen auf Digital schaffen. „Die Zukunft des Radios ist digital“, meinte denn auch Deutschlandfunk-Intendant Willi Steul.
Kostensenkung
Der Umstieg werde laut Steul nicht nur das Problem der Frequenzknappheit lösen, sondern auch die Kosten für die technische Verbreitung von Radiosendern um bis zu 40 Prozent senken. Das Argument, dass man DAB+ nicht brauche, weil es mit UKW ohnehin gut laufe, hält Steul für ein „schwaches Argument - so hätte man auch gegen den Umstieg von der Postkutsche auf das Auto argumentieren können“. Laut Fischer wären im Endausbau von DAB+ bis zu 24 bundesweite Radioprogramme in Österreich denkbar.
Alfred Grinschgl, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Fachbereich Medien, kann sich auch für Österreich vorstellen, dass UKW „irgendwann einmal abgedreht wird“. Neue ORF-Angebote sieht Grinschgl dabei relativ entspannt: „Wenn ich im Digitalradio fünf Mal mehr Programme anbieten kann und darf als im analogen Radio, warum soll dann nicht auch der ORF mehr Radios digital anbieten können.“
Corinna Drumm, Geschäftsführerin des Verbands Österreichischer Privatsender (VÖP), sprach sich indes gegen die dogmatische Festlegung auf einen Abschalttermin aus. Wirtschaftliche Basis für Privatradios sei immer noch UKW. Dem ORF via DAB+ zusätzliche Angebote zu ermöglichen hält Drumm für „gefährlich“ und den „völlig falschen Weg.“