Verbund fördert das Solarkraftwerk für Daheim
Wer in Österreich ein Privathaus besitzt, zählt in den meisten Fällen zu jener Gruppe, für die sich die Erzeugung von Solarstrom auf eigenem Grund und Boden auszahlt. Aus dieser Überzeugung heraus bietet der Energieversorger Verbund seinen Kunden an, Photovoltaikanlagen für Daheim zu planen, zu liefern, zu montieren und in Betrieb zu nehmen. Im Rahmen von "Verbund Eco-Solar" werden auch Tesla Powerwalls als Zwischenspeicher angeboten.
Einfaches Prinzip
Verbund Eco-Solar funktioniert nach einem einfachen Prinzip. Die Photovoltaikanlage - meist auf dem Dach montiert - erzeugt aus dem Sonnenlicht Gleichstrom. Ein Wechselrichter wandelt diesen in Wechselstrom um. Im optimalen Fall wird der erzeugte Strom sofort von Waschmaschine, Staubsauger, Fernseher oder anderen Haushaltsgeräten abgenommen. Der überschüssige Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Steht umgekehrt zu wenig Solarstrom für die Stromabnehmer zur Verfügung, wird der restliche Bedarf aus dem öffentlichen Netz bereitgestellt.
Möglichst viel Eigennutzung
Mit Solarzellen alleine kommen Haushalte derzeit auf einen durchschnittlichen Eigennutzungsgrad von 30 Prozent, erklärt Martin Stachelberger von Verbund. Diesen Anteil könne man durch eine Änderung des eigenen Nutzungsverhaltens erhöhen. In Smart Homes kann die Bedienung von Haushaltsgeräten zunehmend automatisiert und an die Zeitpunkte der Solarstromerzeugung angepasst werden, meint Stachelberger. Der Eigennutzungsgrad erhöhe sich dadurch auf 40 bis 50 Prozent.
Mit Hilfe eines Zwischenspeichers kann der Anteil auf 80 Prozent und mehr steigen. Der von der Photovoltaikanlage erzeugte Strom wird darin quasi eingelagert und je nach Bedarf entnommen. Verbund bietet als Zwischenspeicher die Powerwall des Elektroauto-Herstellers Tesla an. "Wir haben Kunden, die damit drei Monate im Jahr völlig energieautark sind", sagt Stachelberger.
E-Mobilität
Die Solarstromerzeugung daheim harmoniere auch wunderbar mit Elektromobilität. Mit einem Elektroauto vor dem eigenen Haus stehe ein Abnehmer bereit, der ständig mit Solarstrom aufgeladen werden könne. Die großen Akkus von Elektroautos könnten sich in Zukunft möglicherweise auch als Zwischenspeicher eignen. Momentan ist es aber noch nicht möglich, dass einmal in ein E-Auto eingespeister Strom wieder entnommen wird.
Kosten
Wer sich selbst als Solarstromerzeuger engagieren will, erhält von Verbund eine individuelle Beratung. Der Energieversorger arbeitet dabei mit dem Tochterunternehmen Solavolta zusammen, das sich auf Photovoltaikanlagen spezialisiert. Für die Konzeption und Umsetzung einer Photovoltaik-Anlage muss man mit einem Preis zwischen 8000 und 9000 Euro rechnen. Wer eine Tesla Powerwall integrieren will, kommt auf 9000 bis 10.000 Euro zusätzlich.
Bundesländerspezifisch können Solarstrom-Produzenten mit unterschiedlichen Förderungen rechnen. Immerhin kann man mit einem eigenen Kraftwerk auch Geld verdienen. Für ins öffentliche Netz eingespeisten Strom erhalten Verbund Eco-Solar-Kunden 0,10 Euro pro Kilowattstunde für die ersten 1000 kWh.
Gesetzesänderung
Wer Solarstrom in einem Mietobjekt oder am Dach eines Zinshauses erzeugen will und den Hausbewohnern diesen Strom zukommen lassen möchte, stößt momentan noch auf gesetzliche Hürden, erklärt Stachelberger. Eine Gesetzesänderung, die diese Hürden beseitigt, wird aber diskutiert.
Um Personen zu informieren, die an der Solarstromerzeugung interessiert sind, veranstaltet Verbund eine Roadshow. Die Verbund Eco-Tour macht Station in mehreren Städten in Österreich.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und Verbund.