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WTM-Event: Google fördert Frauen in Technik

Noch bevor die Google I/O 2013 am heutigen Mittwoch offiziell startet, trafen am Dienstagabend hunderte Teilnehmerinnen im Google-Büro in San Francisco zu einem lockeren Networking-Event zusammen. "Women Techmakers" (kurz WTM) , so der Name der Initiative, wurde im Vorjahr gestartet und fand nun zum zweiten Mal als Kick-off-Event zur I/O statt. Auch während des Jahres werden im Rahmen dieser Reihe regelmäßig Events abgehalten, die, so das Ziel von WTM, Frauen in der Technikbranche mehr Sichtbarkeit und Gewicht verleihen sollen.

Wer immer noch dem Vorurteil glaubt, dass nur Männer sich für Technik begeistern können, wird spätestens an diesem Abend wohl eines Besseren belehrt. Hier findet sich eine internationale, motivierte und mit nicht zu knapper Geek-Credibility ausgestattete Gruppe an Frauen zusammen, die von Entwicklerinnen über I/O-Speakerinnen bis hin zu hochrangigen Googlerinnen reicht.

"Sie brauchen uns Frauen"
Eröffnet wird der Abend von Megan Smith, Vice President bei Google und für nicht weniger als das berühmte, geheime Google X Lab verantwortlich, dem sowohl Google Glass als auch Googles selbstfahrende Autos entsprungen sind. "Es gibt da draußen Millionen Jobs im Technologie-Bereich, die brauchen uns, die brauchen uns Frauen", begrüßt Smith die Anwesenden.

So liegt naturgemäß die Frage nahe: Wie viel Prozent der Google-Mitarbeiter sind eigentlich weiblich? Dazu will trotz dezidiertem Frauenabend keine Google-Vertreterin Auskunft geben. "Solche Zahlen geben wir nicht bekannt", sagt eine Mitarbeiterin aus dem PR-Team. In einem Gespräch mit Produktmanagerin Angela Strange, zuständig im Bereich Mobile Chrome, ist dann zumindest in Erfahrung zu bringen, dass die Frauen immer mehr werden. "Google hat im Vergleich zu anderen Tech-Firmen ein sehr frauenfreundliches Klima", betont Strange. Und natürlich sei längst noch nicht das Ziel erreicht, es sei für Frauen allgemein immer noch recht schwierig, sich in der Technikwelt durchzuboxen.

little Bits Challenge
Nach der offiziellen Eröffnung des Abends wird es schließlich kreativ. Im Rahmen einer kleinen Challenge werden die Besucherinnen in Gruppen aufgeteilt und sollen anhand von little Bits - eine Art Elektronik-Lego mit diversen Modulen - eigene kleine Projekte umsetzen. Dazu haben etwa eine Stunde Zeit, danach sollen die Ergebnisse einander präsentiert werden.

Google-Mitarbeiterinnen erklären, wie die little Bits funktionieren, statten die Teilnehmerinnen mit allerlei zusätzlichen Utensilien - von Luftballons über Filzstifte bis hin zu tatsächlichem Lego aus - dann steht der Kreativität nichts mehr im Wege. Die Gruppen sollen entweder etwas erfinden, das "auf Wasser geht", "Stress reduziert", "etwas, das die Möglichkeit zum Teilen bietet", "etwas, das fliegt" oder ein "Mulitplayer-Game" machen. Auch komplett eigene Ideen können umgesetzt werden.

Nach anfänglicher, kurzer Ratlosigkeit bei der einen oder anderen Gruppe bricht schnell das sprichwörtliche kreative Chaos aus. In geschäftigem Treiben und mit merklicher Begeisterung wird an den Projekten gebastelt, die teils schon nach kurzer Zeit beachtliche Ergebnisse liefern.

Gegenseitiges Bestaunen
Als jede Gruppe ihr Projekt fertiggestellt hat, beginnt das gegenseitige Bestaunen. Sogar little-Bits-Erfinderin, die Kanadierin Ayah Bdeir, wird per Hangout zugeschaltet und per Laptop von Projekt zu Projekt "getragen".

Im letzten Teil des Abends finden sich WTM-Besucherinnen dann noch zu sogenannten Birds of a Feather Diskussionen zusammen. Dabei handelt es sich um lose, eher spontane und informelle Diskussionen, zumeist im Rahmen von Konferenzen.

Für interessierte I/O-Besucher und -Besucherinnen wird Women Techmakers auch auf der dreitägigen Konferenz mit eigenen Sessions vertreten sein. Zuvor darf man jedoch auf die fast dreistündige Eröffnungs-Keynote gespannt sein, von der die futurezone ab 18 Uhr live berichten wird.

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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