Battlefield 1 angespielt: Zurück zu den Ursprüngen
„Battlefield“ ist wohl eine jener Spielereihen, bei der jeder Fan seinen eigenen Favoriten hat. Während man über dieses Thema ausgiebig diskutieren könnte, wird mein liebster Ableger wohl auf ewig „Battlefield 1942“ bleiben. Diese geradezu kindliche Freude und Faszination über das gewaltige Schlachtfeld, das riesige Arsenal an Panzern, Kampfflugzeugen, Schiffen und sogar U-Boote werden wohl auf ewig unerreicht bleiben. So dachte ich zumindest. Denn „Battlefield 1“, der neueste Titel von Dice, verspricht, all das zu übertreffen.
Der neue Titel spielt in einem der wenigen Konflikte, die noch nicht von „Battlefield“ aufgegriffen wurden, dem ersten Weltkrieg. Um dem Ausmaß eines Weltkrieges gerecht zu werden, bemüht Dice wieder einmal die Superlative und lässt pro Match bis zu 64 Spieler aufeinander mit Senfgas, Flammenwerfern, Panzern und sogar Luftschiffen und Kavallerie los. Für zusätzliche taktische Tiefe sorgen zudem ein dynamisches Wettersystem sowie nahezu komplett zerstörbare Umgebung. Ich durfte ein Match auf einem Schlachtfeld in Frankreich anspielen.
Bau deine eigene Klasse
Per Zufall wurde ich dabei Deutschland zugeteilt, auf der anderen Seite des Schlachtfeldes standen die britischen Gegner. Am Spielplan steht „Conquest“, der Klassiker. Dabei müssen die Teams bestimmte Punkte erobern und halten und bekommen dafür Tickets. Wer am Ende der Runde mehr Tickets hat, gewinnt. Während sich hier wenig verändert hat, werden bereits beim ersten Bildschirm zahlreiche Änderungen sichtbar. So kann der Spieler aus einer gewaltigen Zahl an Waffen auswählen. Je nach Klasse handelt es sich dabei um verschiedene Waffentypen. Im Test stand uns ein großes Arsenal zur Verfügung, aus Mangel an Zeit ließ sich aber nicht jede Waffe ausprobieren.
Praktisch: An der rechten Seite werden zahlreiche Statistiken eingeblendet, die die Vor- und Nachteile der Waffe ausführlich erläutern. So wissen auch Einsteiger, worauf sie sich einlassen. Zur Auswahl stehen vier verschiedene Klassen: Assault (klassischer Soldat), Support (schwere Waffen und Munition), Medic (Sanitäter) und der Scout (Sniper). Derzeit spielen sich Assault und Support sehr ähnlich, Dice dürfte aber für die fertige Version wohl hier noch etwas differenzieren.
Realismus durch Wetter und Zerstörung
Auf dem Schlachtfeld angekommen, zeigt sich ein Bild der Verwüstung. Beide Truppen haben auf Hügeln ihre Basen aufgebaut und kämpfen um ein kleines Dorf, das irgendwo in Frankreich liegt. Dieses ist durch den Lagerkampf bereits komplett verwüstet und menschenleer - von Soldaten einmal abgesehen. Grafisch weiß der Titel in der Xbox-One-Version zu überzeugen. Wie bei „Star Wars Battlefront“, „Battlefield Hardline“ und „Battlefield 4“ kommt die aktuelle Version der Frostbite-Engine zum Einsatz. Ihr wahres Potenzial zeigt sie aber erst, wenn es Zerstörung gibt. Häuser zerfallen Ziegelstein um Ziegelstein in ihre Einzelteile und Explosionen hinterlassen tiefe Krater, die neue taktische Optionen schaffen. Letztendlich kann man hinter keiner Deckung sicher sein.
Letzte Hoffnung auf Zeppelin
Obwohl in der Testpartie neben gepanzerten Truppentransportern und Panzern auch Flugzeuge zur Verfügung standen, konzentrierte sich das Geschehen auf den Boden. Die meisten Spieler - auch ich - schienen vorerst mit der Steuerung der Doppeldecker überfordert zu sein. Daher gab es nahezu keinerlei Luftkämpfe. Eine besondere Rolle nimmt aber nun der Nahkampf ein: Mit Bajonett, Messer, Schaufel und vielen anderen Schlag- und Stichwaffen kann man sich künftig bekämpfen. Im Match bekam ich leider viel zu selten Gelegenheit dazu, denn Dice hat die Animationen dieser Nahkampf-Attacken mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet.
Zu schnell zurück
Die Runde war kurz und die Tode zahlreich, dennoch gab es nie Leerlauf. Das liegt vor allem an der relativ kurzen Zeit, die bis zum nächsten Respawn vergeht. Dem Spieler ist es überlassen, ob er länger abwarten und nach einem Sanitäter rufen möchte, oder ob er sich fünf Sekunden später bereits wieder auf das Schlachtfeld stürzt. Im Hands-On sorgte das aber oftmals für unangenehmen Situationen, da man plötzlich der Mündung des Gegners ins Auge blickte. Dice erlaubt nämlich neben der Rückkehr zu eroberten Punkten auch das Spawnen neben Mitstreitern auf dem Schlachtfeld.
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