Pan-Pan: Puzzle-Adventure für Geduldige
Der Begriff Puzzle-Abenteuer ist bei Pan-Pan äußerst passend. Das rund 100 Megabyte große Spiel verlangt seinen Spielern vor allem viel Entdeckergeist ab. Die Hintergrundgeschichte ist dabei schnell erzählt: Unser Raumschiff ist abgestürzt und muss wieder flottgemacht werden.
Aufgabe ist, die verschiedenen Teile, die unsere Crew zum Wiederherstellen des Raumschiffes benötigt, einzusammeln. Die Suche nach ebendiesen Teilen gestaltet sich dabei sehr unterhaltsam. An der ein oder anderen Stelle möchte man aber das eigene Gerät einfach in die Ecke schmeißen, was bei Pan-Pan jedoch auch eine Lösung sein kann.
Wortkarg, aber bunt
Was gleich beim ersten Start auffällt: Das Spiel ist äußerst ruhig. Gleich zu Beginn wird uns die Geschichte erzählt, wie das Raumschiff abgestürzt ist. Die Animationen sind dabei sehr verspielt gestaltet. Eine erzählerische Einführung oder Begleittext gibt es nicht. Und das bleibt auch das ganze Spiel so. Pan-Pan setzt darauf, dass Spieler sich alleine orientieren. Auch Hinweise gibt es nur in visueller Form, was die Herausforderungen sehr individuell macht.
Gesteuert wird dabei mit einem einfachen Tippen in die gewünschte Richtung. Um mit Objekten zu interagieren, müssen diese lediglich berührt werden. Sowohl mit zwei Fingern als auch via einzelner Schaltfläche kann gezoomt werden. Obwohl vom PC portiert, wird ausschließlich im Porträt-Modus gespielt.
Die erste Orientierung in der Spielewelt ist dabei leicht irritierend. Auf der Startebene befinden sich keinerlei Objekte oder Kompagnons, was den Entdeckergeist aber bei vielen sofort wecken wird.
Spoiler-Alert: Wer das Game lieber ganz von allein lösen will, soll hier am besten aufhören zu lesen und sich das Spiel auf sein Smartphone bzw. seinen PC laden.
Smartphone weg, Rätsel gelöst
Eine erste echte Entdeckung sind die Mechaniker des Raumschiffes, die uns etwas zu sagen versuchen. Da wie bereits erwähnt alle Hinweise visuell stattfinden, wird uns nur die Stelle gezeigt, an der wir etwas tun bzw. finden müssen. Gerade zum Einstieg sind diese Hinweise recht irritierend und hinterlassen mich mit mehr Fragen als Antworten.
Nachdem ich die, wie sich später herausstellen sollte im Vergleich zu späteren Aufgaben recht einfache Anfangssequenz gelöste habe, wurde der Spaß an Pan-Pan immer größer. Das mag auch an den teilweise recht ungewöhnlichen Lösungsansätzen liegen. Zu einer der Aufgaben gehört, einen Roboter an einen anderen Ort zu begleiten.
Dieser will jedoch partout nicht durch die Wand passen. Wer nach einigen Minuten des frustrierten Suchens nach einer Lösung aufgibt, hat an dieser Stelle das einzig Richtige getan. Der Roboter braucht einfach eine gewisse Zeit, bis er durch die Wand passt. Wer sich zwischendurch beispielsweise auf die Suche nach einer anderen Lösung gemacht hat, wird später mit Erstaunen feststellen, dass sich das Problem quasi von selbst behoben hat.
Hat man sein Smartphone noch nicht vor lauter Frust in die Ecke geworfen, warten auf der Suche noch weitere interessante Rätsel. Die Aufgaben sind dabei recht abwechslungsreich, teilweise wiederholen sich aber zumindest die Vorgänge. Eine der wohl am meisten vorkommenden Aktionen ist beispielsweise das Anheben von Blöcken um diese an einem anderen Ort zu positionieren. Die Herausforderung ist aber meistens, erstmal jene Blöcke und deren korrespondierende Endpositionen zu finden. Diese liegen teilweise doch beträchtlich voneinander entfernt, was oftmals erst durch verzweifeltes hin und her Irren klar wird.
Spaß mit dem Stock
Manche Rätsel lassen sich aber auch durch sinnloses Herumstochern lösen. Während unserer Reise bekommen wir einen Stock mit auf den Weg, mit dem geschlagen, gestochert und geschoben werden kann. Gerade das Zerschlagen von Mauern oder ganzen Komplexen ist dabei sehr unterhaltsam und führte bei mir oftmals zu Lachern, wenn ich durch das Zerstören von zufällig gewählten Gegenständen nebenbei mal ein Rätsel löste.
Sollte man doch einmal an einer Aufgabe hängen bleiben, bei der auch Abwarten und Stochern keine Lösungen sind, bieten sich oft Alternativen an. Die Welt von Pan-Pan ist größtenteils offen gestaltet. In den meisten Fällen können wir uns frei bewegen. Ist ein Rätsel mal zu schwer oder einfach nicht lösbar, kann oft auf ein anderes ausgewichen werden.
Pan-Pan ist ein unterhaltsames Puzzle mit kleinem Frustpotenzial. Die bunte Welt macht das Spiel zu einer Augenweide und die Lösungsansätze für manche Aufgaben machen schnell Lust auf mehr. Aufgrund der fehlenden Texte und der entspannenden Hintergrundmusik ist das Puzzle auch für ruhige Momente gut geeignet. Ebendiese fehlenden Texte nehmen der Welt aber auch etwas an Tiefe und Charakter.
Pan-Pan ist für 3,99 Euro im Appstore verfügbar. Die PC-Version ist für 12,99 Euro bei Steam erhältlich.