Vortrag: Wer hat die Videospiel-Branche umgebracht?
Die Videospiel-Branche ist mit ihren zarten vier Jahrzehnten relativ jung, doch bereits jetzt prophezeien viele ihren baldigen Tod. Casual Gamer erobern den Videospiel-Markt, die einst geekige Aktivität Videospielen ist massentauglich geworden. Der Ruf "Ihr tötet die Videospiel-Branche" ist lauter als je zuvor. Doch wieso eigentlich? Stephan "Ste" Curran, früher Redakteur für die britische Fachzeitschrift Edge und heute Spieleentwickler, geht dieser Frage in seinem "Krimi in hundert Teilen" auf den Grund. Er will jedoch im Vortrag nicht noch Öl ins Feuer gießen, sondern die übertriebenen Behauptungen Schritt für Schritt analysieren und beschreibt seine kurzzeitige Trennung und Versöhnung mit der Branche.
Curran kommt damit zum richtigen Zeitpunkt, denn GamerGate dominiert derzeit Gaming-Foren und -Blogs. Eine eingeschworene Gruppe von Personen, die sich als "wahre Gamer" sehen, wollen eine Verschwörung im Videospiel-Journalismus aufgedeckt haben. Die Situation ist ebenso obskur, wie verworren, der Tenor ist aber altbekannt: Ihr nehmt uns unsere Videospiele weg!
Entwickler und Journalist
Stephan Curran versucht, in seinem Vortrag wieder etwas Ruhe in die Diskussion zu bringen. Er kennt beide Seiten, nachdem er Edge 2004 verlassen hat, heuerte er bei Sony als Producer an. Danach war er als Creative Director beim britischen Entwickler Zoe Mode tätig, mittlerweile ist er freier Berater für die Videospielbranche. Im Rahmen seines Wien-Besuchs bietet er auch einen Workshop an, der am Freitag (5. September) stattfindet. Dort können Videospiel-Entwickler ihre Projekte vorstellen und von Curran bewerten lassen. Eine Voranmeldung ist erforderlich.
Der Vortrag "Killing The Games Industry" findet im Rahmen der von der Wirtschaftskammer Wien gesponserten Vortragsreihe Subotron Pro Games statt. Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, den 4. September, um 19 Uhr. Veranstaltungsort ist der Raum D des Wiener Museumsquartiers (quartier 21). Der Einlass ist frei.