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Zelda Breath of the Wild angespielt: Nintendos Skyrim

Es hat fast schon Tradition bei Nintendo: Das Warten auf ein neues Zelda. Obwohl die Spielkonsole Wii U bereits seit fast vier Jahren auf dem Markt ist, gab es für die Spielkonsole bislang keinen neuen Titel mit Link. Doch 2017, jenem Jahr, in dem Nintendos neues Projekt NX endlich veröffentlicht werden soll, hat das Warten ein Ende. „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ kommt sowohl für Nintendos „alte“ als auch neue Konsole auf dem Markt.

Dass die Vorfreude auf den neuen Zelda-Titel groß ist, zeigte sich auch auf der E3. Die Warteschlange für die 15-minütige Demo war erschreckend lange, viele Fans opferten Stunden ihrer Zeit wartend für eine Anspielmöglichkeit.

Freier Link

Mit „Breath of the Wild“ wird wohl der größte Traum vieler Zelda-Fans erfüllt: Das Spiel bietet endlich eine frei erkundbare Welt. Wer möchte, kann bereits zu Beginn, als man nur mit Unterhosen bekleidet aufwacht, in die Ferne spazieren - zumindest theoretisch. Denn praktisch gibt es nach wie vor einige Hürden, die die Reisefreiheit von Link einschränken. So muss ich im Rahmen der Demo einem alten Mann einen Gefallen erledigen, der mir im Gegenzug einen Paragleiter verspricht. Mit diesem könne man überall dort hinreisen, wo man möchte.

Die Geschichte von „Breath of the Wild“ beginnt mit einem verwirrten Link, der offenbar 100 Jahre lang im Tiefschlaf lag und von einer mysteriösen Stimme geweckt wird. Mehr verrät Nintendo vorerst nicht. Auch beim Anspielen wird vorerst nur eine Region freigeschaltet. Diese entspricht einem Prozent der gesamten Spielwelt, was beeindruckende Ausmaße erahnen lässt. So soll die Spielwelt bis zu zwölf Mal so groß sein wie jene von „Skyward Sword“ sein.

Sprunghafte Freiheit

Ein weiteres großes Problem wird mit „Breath of the Wild“ gelöst: Link darf endlich springen. Theoretisch konnte er es bereits zuvor, allerdings nicht auf Wunsch des Spielers. Das eröffnet neue Möglichkeiten, beispielsweise beim Kampf. Hier sind nun beispielsweise Überraschungsattacken aus der Luft möglich. Zudem kann Link nun auf Bäume, Gebäude und Steinwände klettern. Wer Äpfel pflücken möchte, kommt ohnedies nicht um das Klettern herum. Die Bäume lassen sich zudem auch mit spitzen Waffen fällen, sodass diese einfach zu Feuerholz verarbeitet werden können.

Apropos Feuer: An Kochtöpfen lassen sich im besten Stil eines Open-World-RPGs Speisen zubereiten, die, je nach Zutat, verschiedene Auswirkungen auf Link haben, beispielsweise seine Angriffswerte und Gesundheit verbessern. Am Feuer kann man auch den Tag- und Nacht-Wechsel beschleunigen. Ein neues Wettersystem, das zufällig Sonnenschein, Regenfall, Gewitter oder gar Schneestürme erzeugt, soll ebenfalls für Abwechslung sorgen. Ein Tag ist binnen 24 Minuten absolviert, ich durfte also fast zwei Tage lang durch die Welt von „Breath of the Wild“ spazieren.

Neue Fähigkeiten

Den Großteil dieser Zeit verbringt man an der frischen Luft - „Open Air“ statt Open World, wie Nintendo betont. Hin und wieder muss man aber doch in geschlossene Räume, beispielsweise einen Schrein, in dem sich Dungeon-ähnlich Gegner auf dem Weg zur Belohnung in den Weg stellen. In der Demo handelt es sich dabei um eine neue Fähigkeit, die Link Objekte aus Metall anheben und bewegen lässt. Das ist für viele Rätsel erforderlich, lässt sich aber auch praktisch für den Kampf einsetzen. So können Würfel aus Metall auf Gegner geworfen werden. Von diesen Schreinen gibt es mehr als hundert in der Spielwelt, die Belohnungen am Ende sind unterschiedlich.

Der Kampf ist ebenso simpel wie dynamisch. So passiert das Fixieren von Angriffszielen nahezu von selbst, mit der linken Schultertaste kann aber auch das gewünschte Ziel selbst gewählt werden. Besonders viel Spaß machte die Wirbelattacke der Axt. Hier muss aber, wie auch beim Laufen, die Ausdauer-Anzeige im Blickfeld behalten werden. Schwere Angriffe kosten viel Ausdauer, weswegen diese nur bei hohen Erfolgschancen eingesetzt werden sollten. Neben der „Magnet“-Fähigkeit konnte Link in der Demo unter anderem auch Bomben mit Fernzündung werfen.

Mit Ablaufdatum

Ohnedies hat der Kampf deutlich mehr Tiefe bekommen. So können herumliegende Steine auf Gegner in einem Tal geworfen oder ein Bienenstock abgeschossen und so Bienen auf Gegner gehetzt werden. Auf den Bogen setzte ich meist zur Jagd, aber auch für den Fernangriff auf Gegner erwies er sich als mächtige Waffe. Die Waffen nutzen sich aber im Laufe der Zeit ab und müssen nach einer Weile weggeworfen werden. Lediglich mächtige und seltene Objekte bleiben erhalten.

Link steht neben seinen Waffen der sogenannte Sheikah Slate zur Verfügung, dessen Form nicht ohne Grund dem Wii-U-Controller stark ähnelt. Über diesen kann eine Karte der Umgebung eingesehen und auf das Inventar und Questlog zugegriffen werden. Im Rahmen der Demo wurden auf dem Display des Wii-U-Controllers stets die Tastenbelegung eingeblendet, im Spiel dürften hier aber wohl andere Informationen aufscheinen.

Bonus für „Twilight Princess“-Spieler

Grafisch machte „Breath of the Wild“ einen sehr guten Eindruck, trotz der im Vergleich zu PlayStation 4 und Xbox One etwas betagten Hardware der Wii U. Die Farben sind im Vergleich zum Vorgänger etwas knalliger, doch der Stil wurde beibehalten. Dieser ähnelt vielen japanischen Animationsfilmen, beispielsweise jenen von Studio Ghibli.

Der Titel unterstützt auch insgesamt vier verschiedene Amiibo-Figuren. Drei davon sind neu, beim vierten Amiibo handelt es sich um den Wolf Link, bekannt aus „Twilight Princess“. Setzt man diesen Amiibo ein, bekommt Link einen Gefährten in der Form von Wolf Link. Dieser ist ziemlich angriffslustig und kann in Kämpfen aushelfen. Dabei erwies er sich hin und wieder als etwas zu effektiv. So behinderte er die Jagd auf Tiere etwas und erledigte Gegner nahezu im Alleingang. Wurde auf dem Amiibo ein Spielstand von „Twilight Princess“ gespeichert, hält er zudem etwas aus und bekommt vier statt drei Herzen. Stirbt er, kann er erst wieder am kommenden Tag herbeigerufen werden.

Warten auf die Überraschung

Wenn man „Breath of the Wild“ einmal spielen durfte, versteht man, wieso viele Menschen bereit sind, dafür stundenlang anzustehen. Die offene Spielwelt lädt zum stundenlangen Erkunden ein und lässt den Spieler seine eigene Geschichte erzählen. Dennoch bin ich gespannt, wie vielfältig die Spielwelt und Kampagne tatsächlich ausfällt. Denn im Rahmen des Hands-On bekam ich lediglich grüne Wiesen und einige wenige Teile einer Eis-Welt zu sehen. Ich will die restlichen 99 Prozent sehen.

Alle wichtigen News rund um die E3 findet ihr in unserem E3-Special.

Disclaimer: Die Pressereise zur E3 wird von Xbox Österreich bezahlt.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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