EU: Nutzer müssen Cookies ab heute zustimmen
Cookies sind nützlich und verräterisch zugleich: Sorgen sie auf der einen Seite dafür, dass man in einem Online-Shop angemeldet bleiben kann, auch wenn man zwischendurch einmal wegsurft, können sie Werbe-Netzwerken den Weg eines Users durchs Netz zeigen.
Deswegen hat die EU heute eine 2006 beschlossene, überarbeitete Datenschutzrichtlinie in Kraft gesetzt. Diese verlangt von Webseiten-Betreibern, dass sie den Nutzer fragen (z.B. per Pop-Up), ob sie ein Cookie auf seiner Festplatte setzen dürfen. Außerdem müssen sie darüber informieren, welche Daten zu welchen Zwecken mit dem Cookie gesammelt werden.
Grundlage der neuen Regel ist eine Novellierung der datenschutzrichtlinie von 2002, die 2009 beschlossen wurde und ab sofort Gültigkeit hat. Webseiten-Betreiber hatten laut BBC 12 Monate Zeit, die neue Regel umzusetzen. Internet-Browser bieten schon länger Möglichkeiten bei Cookie-Management.
Maue Umsetzung
Die ICO (Information Commissioner`s Office) hat die Regel aber auch dahingehend ausgeweitet, dass das wiederholte Besuchen einer Webseite durch einen Nutzer einer impliziten Zustimmung zum Cookie-Einsatz gleichkommt.
In Großbritannien, so berichtet BBC weiter, dürfte es noch große Rückstände bei der Umsaetzung geben. Neben vielen tausenden Webseiten würden auch viele Regierungsseiten die neue Regel noch nicht einhalten.
Über die genaue Situation in Österreich gibt es bis dato noch keine konkreten Informationen. Ein schneller, nicht repräsentativer futurezone-Check am Samstag nachmittag (vom Bio-Shop über Internet-Start-ups und Werbe-Netzwerke bis zum großen Online-Händler) zeigte, dass einige Betreiber die neue Regel offenbar noch nicht (bzw. noch nicht für den Nutzer transparent und eindeutig) umgesetzt haben.
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