Netzpolitik

Netzgemeinde protestiert gegen neue Regierung

Die Pläne der neuen Regierung ecken an diversen Punkten in der Bevölkerung an, doch eine Entscheidung sorgt derzeit für ganz besonders viel Verärgerung: Die Einstellung des Wissenschaftsministeriums. Dass die Agenden für Forschung und Wissenschaft künftig im Wirtschaftsressort eingegliedert werden, sorgt seit Bekanntwerden am Donnerstagabend für massive Kritik in den Medien und der öffentlichen Debatte - insbesondere im Netz.

Auf Twitter hagelt es seit nunmehr zwei Tagen Kritik an dieser Entscheidung, Vertreter aus Medien und Politik, aber auch zahlreiche Bürger machen ihrem Entsetzen online Luft. Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) hat Proteste und Demos angekündigt. Viele Beobachter sehen vor allem Grundlagenforschung und Geisteswissenschaften in Gefahr.

Mehr Likes als der Bundeskanzler

Auf Facebook ist am Freitag eine Protestgruppe entstanden, die regen Zulauf erfährt. Die Initiatoren sehen in dem Schritt, das Wissenschaftsministerium aufzugeben, eine “Bankrotterklärung an die Zukunft”. Die Community “Österreich braucht ein Wissenschaftsministerium” hat innerhalb eines Tages mehr Likes gesammelt als der Bundeskanzler Werner Faymann (9.928 Likes) auf Facebook hat. Am Samstagmittag lag die Unterstützerzahl schon bei über 13.400 - Tendenz stark steigend. Nahezu minütlich wächst die Gruppe weiter.

Facebook-Protest gegen neue Regierung

Die Facebook-Protestgruppe sammelt auch aktuelle Medienberichte zu dem Thema. Interessierte erhalten einen guten Überblick über die bisherigen Reaktionen zur Abschaffung des Wissenschaftsministeriums.

Online-Petition

Gleichzeitig gibt es auch bereits eine Online-Petition gestartet, die von unzufriedenen Bürgern unterzeichnet werden kann. Die Zahl der Unterstützer liegt dort aktuell bei 1.265 - Ziel sind 10.000 Unterschriften.

Beim Onlineprotest soll es nicht bleiben. Auf Facebook wurde seitens der ÖH bereits ein Event angelegt, die zu einer Demo am Montag um 10 Uhr am Ballhausplatz einladen. Bei der Kundgebung zur Angelobung der neuen Bundesregierung wollen die Menschen ihren Unmut auch ”auf der Straße” zeigen.

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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