Startschuss für Open Data in Wien
"Wir wollen einen breiten, demokratischen Wissensaustausch und einen offenen Dialog zwischen Bürgern und Verwaltung beginnen", sagte die für Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) zuständige Wiener Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) bei der Präsentation des ersten Wiener Open Data Katalogs am Dienstagvormittag im Wiener Rathaus.
Bürger, Wissenschaftler und Unternehmen können nun auf die unter data.wien.gv.at gesammelten Daten zugreifen und etwa Anwendungen für Handys und Webseiten entwickeln oder sie zu Forschungszwecken verwenden. Die Wiener Stadtverwaltung erhofft sich durch die Öffnung der Verwaltungsdaten Impulse für Demokratie und Wirtschaft.
Statistik-, Budget- und Geodaten
In einem ersten Schritt veröffentlicht die Stadt Wien rund 30 maschinenlesbare Datenpakete. Darin finden sich etwa georeferenzierte Daten wie Altstoffsammelstellen, Kindergärten, Kurzparkzonen oder Krankenhäuser. Daneben werden auch eine Reihe von Bevölkerungsstatistiken und Budgetdaten der Stadt zur allgemeinen Nutzung freigegeben.
Der Datenkatalog soll laufend erweitert werden. In einer für den Sommer geplanten Online-Umfrage will die Stadt Wien Wünsche von Bürgern und Wirtschaft für offene Daten erheben. Für Interessierte steht auch ein Online-Forum bereit. Daneben sind auch Informationsveranstaltungen geplant.
Freie Nutzung
Veröffentlicht wurden die Daten unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC BY 3.0 ). Die Nutzung ist kostenlos. Die Daten dürfen von jedem verbreitet, bearbeitet und abgewandelt werden, solange die Quelle genannt wird. Auch die kommerzielle Nutzung ist erlaubt.
App-Wettbewerb für die Wirtschaft
"Wir wollen Innovation und Entwicklung fördern", sagte Frauenberger. Die Stadträtin hofft nun auf zahlreiche Anwendungen. Ein App-Wettbewerb für die Wirtschaft soll zusätzliche Anreize schaffen. Details dazu will die Stadtverwaltung im Herbst bekanntgeben.
"Wir erwarten uns, dass Anwendungen entwickelt werden, die die Gesellschaft braucht", sagte Johann Mittheisz, Chief Information Officer (CIO) der Stadt, der auch für die Entwicklung der Open-Data-Strategie zuständig ist. Davon werde auch die Stadt Wien profitieren. Zu den Kosten der Initiative wollte er keine Angaben machen. Open Government Data seien Teil der Weiterentwicklung des Wiener E-Government-Angebotes, hieß es auf Anfrage.
Nach Wien will im September auch Linz Daten der öffentlichen Hand zur allgemeinen Verwendung freigeben. Anders als in Wien werden dabei auch zeitnahe Daten der öffentlichen Verkehrsbetriebe zur Verfügung stehen. Die Freigabe von Verwaltungsdaten wird auch in Salzburg diskutiert.