UK: Porno-Filter betrifft auch andere Inhalte
Am Dienstag hat Cameron angekündigt, dass britische Internetbetreiber bis Ende des Jahres Filtermaßnahmen umsetzen müssen, um Pornoseiten standardmäßig zu blockieren. Nur nach Anfrage und Altersnachweis des Kunden sollen die entsprechenden Seiten freigeschaltet werden. Wie die Open Rights Group nun angibt, soll die automatische Blockade nicht nur Pornoseiten betreffen. Die Informationen stammen demnach direkt von den Internetanbietern, die die Filter umsetzen müssen.
Welche Kategorien an Webseiten davon noch betroffen sind, ist weitgehend noch unklar. TorrentFreak berichtet, dass ähnliche Webseiten gesperrt werden könnten, wie beim Filter-System HomeSafe, das bereits vom britischen ISP TalkTalk eingesetzt wird und von Cameron in der Vergangenheit auch schon gelobt wurde. Dabei werden unter anderem Seiten zu Drogen, Alkohol und Tabak, Glücksspiel, Gewalt sowie Kontaktbörsen standardmäßig blockiert. Die Open Rights Group spricht davon, dass Cameron die Briten unwissentlich in die Zensur führt.
Mehr Traffic als Social Networking
Das britische Filtersystem könnte auch die Pornoindustrie schwer treffen. Wie der Guardian am Freitag berichtet, sind Pornoseiten in Großbritannien mit 8,5 Prozent des gesamten Datenverkehrs für mehr Internet-Traffic verantwortlich als Social Networking oder Online-Shopping. Im internationalen Vergleich liegt das Land somit in etwa gleichauf mit den USA, hinter Spanien (9,6 Prozent) und Spitzenreiter Deutschland (12,5 Prozent).
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