Netzpolitik

US-Regierung: Wikileaks-Informant half Al-Kaida

In der Affäre um die Veröffentlichung von US-Geheimdokumenten im Internet hat die US-Regierung den mutmaßlichen Informanten der Enthüllungsseite Wikileaks, Bradley Manning, der Hilfe für das Terrornetzwerk Al-Kaida bezichtigt. Bei einer Anhörung auf dem Militärstützpunkt Fort Meade im US-Bundesstaat Maryland verlas die vorsitzende Militärrichterin Denise Lind, Antworten der Militärstaatsanwaltschaft auf Fragen der Verteidigung. Von den 22 Anklagepunkten, die gegen den 24-jährigen Soldaten erhoben werden, wiegt der Vorwurf der Unterstützung des Feinds am schwersten.

Einstellung des Verfahrens gefordert
Die Anklage wirft Manning unter anderem vor, mit seinem Beitrag zur Veröffentlichung geheimer Dokumente Al-Kaida vertrauliche Informationen zugänglich gemacht zu haben. Der Zivilverteidiger des Obergefreiten forderte die Einstellung des Verfahrens und kritisierte, der Verteidigung würden von ihr angeforderte wichtige Dokumente vorenthalten.

Manning droht bei einer Verurteilung durch ein Militärgericht lebenslange Haft. Ihm wird zur Last gelegt, viele geheime US-Militärdokumente zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie rund 260.000 vertrauliche Depeschen des US-Außenministeriums an Wikileaks weitergegeben zu haben.
Die Veröffentlichung der Unterlagen sorgte weltweit für Wirbel. Manning soll die geheimen Daten während seiner Stationierung im Irak von Armeerechnern heruntergeladen haben. Im Mai 2010 wurde er auf seinem Stützpunkt nahe Bagdad festgenommen. Der Prozess gegen ihn dürfte erst in einigen Monaten beginnen.

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