US-Army lässt drahtlose Stromübertragung für das Schlachtfeld entwickeln
Die US-Armee hat dem Rüstungsunternehmen Raytheon einen Auftrag zur Entwicklung eines Systems zur drahtlosen Energieübertragung erteilt. Die Technologie soll militärische Logistik grundlegend verändern, indem sie den aufwendigen Transport von Batterien und Treibstoff auf Schlachtfeldern überflüssig macht, wie Raytheon selbst in einer Pressemitteilung schreibt.
"Drahtlose Energie- und Datenübertragung wird entscheidende Vorteile im künftigen Gefechtsfeld bieten, besonders in umkämpften Gebieten", erklärt Colin Whelan von Raytheon. Das System soll dabei nicht nur Energie übertragen, sondern auch als sicherer Kommunikationskanal dienen.
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Weniger Ausrüstung
Laut einem Bericht bei New Atlas trägt der durchschnittliche US-Soldat heute bis zu 64 kg Ausrüstung auf dem Rücken – und ein beträchtlicher Teil davon sind Batterien, die seine Ausrüstung betreiben. Gleichzeitig ist die Versorgung von Fahrzeugen mit Treibstoff aufwändig und kompliziert.
Die Idee ist, dass anstatt der Akkus, Treibstoffleitungen oder Tankwagen stattdessen Energie mithilfe von Mikrowellen übertragen wird. Man bräuchte dabei lediglich Infrastruktur, um die Strahlung “einzufangen” bzw. in nutzbaren Strom umzuwandeln.
US-Militär beamt Strom
2022 konnte bereits auf dem U.S. Army Research Field in Blossom Point im US-Bundesstaat Maryland mittels Power-Beaming elektrische Energie mit einer Leistung von 1,6 Kilowatt über einen Kilometer übertragen werden.
Für die Übertragung im Rahmen des Projekts SOPE-M (Safe and Continuous Power Beaming Microwave) wurde der Strom in Mikrowellen gewandelt, die von einer Sendeantenne zu einem Empfänger gesendet wurden, der aus Tausenden X-Band-Antennen besteht. Jede dieser Antennen ist mit einer Diode verbunden, die die Mikrowellenleistung in Gleichstrom umwandelt. Übertragen wurde der Mikrowellenstrahl mit 10 Gigahertz.
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Keine neue Idee
Die Idee drahtloser Stromübertragung ist aber noch viel älter. Schon vor fast 100 Jahren träumte Nikola Tesla davon. In seiner Vision wollte er ein weltweites Stromnetz aufbauen, das kabellos Energie mit Sendetürmen überträgt. DARPA, die Forschungsabteilung der US-Armee, kündigte bereits vor einiger Zeit ein Forschungsprojekt an, das die Schaffung eines weltweiten drahtlosen Stromnetzes vorantreiben möchte.
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Das Ziel ist „ein drahtloses Stromnetz zu schaffen, das Energie von neuen und bereits vorhandenen Quellen übertragen kann, inklusive dem Weltraum“, schreibt DARPA. Das Netz soll „schnell und verlässlich energiehungrige Kunden“ mit Strom versorgen.
Experimente zur drahtlosen Übertragung von Strom gab es in der Vergangenheit auch bereits mehrere. Bereits 1975 gelang es, 475 Watt Leistung über eine Entfernung von 1,6 Kilometern mit einer Effizienz von 54 Prozent zu übertragen.
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