Im Inneren von MAPLE: Empfänger sind links, Transmitter rechts

Im Inneren von MAPLE: Empfänger sind links, Transmitter rechts

© Caltech

Science

Satellit überträgt erstmals Energie im Weltraum

Einem Testsatelliten des California Institute of Technology (Caltech) ist es erstmals gelungen, Strom von der Erde im Weltraum zu empfangen. Damit konnte belegt werden, dass das Konzept der weltraumgestützten Solarenergie im Prinzip funktioniert.

Laut dem Forschungsinstitut sei der Erfolg auf das an Bord des Satelliten Space Solar Power Demonstrator installierte Experiment MAPLE (Microwave Array for Power-transfer Low-orbit Experiment) zurückzuführen. Dieses besteht aus mehreren flexiblen und leichten Mikrowellentransmittern und günstiger Technik. MAPLE weist 2 Empfänger auf, welche von der Erde gesendete Mikrowellen in Strom umgewandelt haben.

"Das ist eine Premiere"

Der Strom wurde anschließend dazu genutzt, die integrierten LED-Leuchten zu betreiben. Sobald der Transmitter auf die Erde ausgerichtet wurde, konnten die Signale hier empfangen werden. Strom selbst konnte aber noch nicht übertragen werden. Dennoch habe das Experiment laut den Forscher*innen wertvolle Erkenntnisse gebracht und gezeigt, dass die Kompontenten des Testsatelliten den hohen Belastungen während des Flugs standhalten, etwa der Strahlung oder den großen Temperaturschwankungen.

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„Nach unserem besten Wissen hat noch nie jemand die drahtlose Energieübertragung im Weltraum demonstriert, selbst mit teuren starren Strukturen. Wir tun es mit flexiblen Leichtbaustrukturen und mit eigenen integrierten Schaltkreisen. Das ist eine Premiere“, sagt der Caltech-Forscher Ali Hajimiri in einer Presseaussendung. Das Design sei so flexibel, dass die Sender auf einer Rakete zusammengeklappt werden können.

Laufende Versorgung mit Sonnenenergie

Mit einer solchen Technologie könnte man in Zukunft die Erde laufend mit Sonnenenergie versorgen, die in Strom umgewandelt wird. Denn im Weltraum können Sonnenkollektoren unabhängig von der Tageszeit Sonnenlicht einfangen. Der Einsatz von Mikrowellen zur Energieübertragung würde außerdem bedeuten, dass auch dicke Wolkendecken keine Störung darstellen würden.

Auch die Europäische Weltraumagentur (ESA) will im Jahr 2030 einen ersten Testsatelliten zu diesem Zwecke starten. Die ESA schätzt, dass ab 2025 jährlich Hunderte Terawattstunden an sauberer Grundlastenergie im All gewonnen könnte.

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