Raketenstart von Schiff (Symbolbild)

Raketenstart von Schiff (Symbolbild)

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Militärtechnik

China meldet Durchbruch bei "unstoppbarer" Anti-Schiffs-Waffe

Chinesischen Forschern soll es gelungen sein, eine neue Art Antrieb zu entwickeln, der sowohl unter Wasser als auch in der Luft funktioniert. Bereits 2022 wurden Pläne bekannt, wonach China an einer Rakete arbeitet, die sowohl in der Luft fliegen, als auch untertauchen und im Wasser zum Torpedo werden kann. 

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Die größte Herausforderung bei einer solchen Waffe ist ihr Antrieb. Einem aktuellen Bericht der South China Morning Post (SCMP) zufolge, konnte nun bei der Entwicklung eines Triebwerkes dafür ein Durchbruch gefeiert werden. 

Demnach sei es gelungen, ein Triebwerk zu entwickeln, das bei Labortests im Unterwassermodus eine Effizienz von 87 Prozent erreicht. Damit würde es die Anforderungen für den praktischen Einsatz erfüllen. Ursprünglich wurde dieses Triebwerk für Hyperschallraketen entwickelt.

Bildmaterial vom Test

Bor als Treibstoff

Als Treibstoff nutzt das Triebwerk Bor. Es ist leicht und reagiert sowohl mit Luft als auch mit Wasser ausreichend stark. Die größte Herausforderung war dabei die Zündung des Bors unter Wasser, die das Forscherteam durch ein neuartiges Verbrennungsdesign und die Optimierung der Einspritzung lösen konnte. Dabei wurden Magnesium und Aluminium beigemischt, was für eine optimierte Verbrennung sorgt. 

Wie schnell eine solche Waffe in der Luft fliegen wird, ist nicht ganz klar. Frühere Berichte sprechen von Mach 2.5, Interesting Engineering schreibt hingegen von “fast Mach 5”. Das wäre annähernd Hyperschallgeschwindigkeit

“Unstoppbar”

Die Waffe soll in der Lage sein, ihren Kurs nach Belieben zu verändern. Durch schnelle Tauchmanöver sollen auch Unterwasserverteidigungssysteme ausgehebelt werden. Es soll kein bestehendes Schiffsverteidigungssystem darauf ausgelegt sein, einen so schnellen Angriff abzuwehren.

Unter Wasser nutzt die Rakete das Phänomen der Superkavitation. Dabei wird eine Gasblase um sie erzeugt, die den Wasserwiderstand drastisch reduziert. So soll die Geschwindigkeit bis zu 200 Knoten betragen, das entspricht über 370 km/h

Russischer Superkavitations-Torpedo

Dieser Effekt bzw. dessen Einsatz bei Torpedos ist nicht neu. Bereits die Sowjetunion entwickelte im Jahr 1977 mit dem Schkwal einen Torpedo, der auf Superkavitation setzt. Auch dieser erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 200 Knoten. 

Auch das deutsche Rüstungsunternehmen Diehl BGT Defence experimentierte in Kooperation mit der Deutschen Marine mit der Technologie. Der “Superkavitierende Unterwasserlaufkörper” ging aber nie in die Serienproduktion.  

Vielversprechender Treibstoff

Bor gilt als vielversprechender Brennstoff für Hochgeschwindigkeitstriebwerke. Und China hat damit bereits umfassend experimentiert. 

➤ Mehr lesen: China gelingt Durchbruch bei Hyperschallraketen

2023 gelang es etwa, die Effizienz eines Hyperschall-Bortriebwerks so zu erhöhen, dass dadurch die Reichweite von Raketen enorm gesteigert werden könnte. Auch für zivile Zwecke könnte es eingesetzt werden, hieß es.

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