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Alkohol-Wegfahrsperre für Autos gefordert

13.500 Unfälle mit Personenschäden fordert Alkohol am Steuer allein in Deutschland. In Österreich war 2019 die Alkoholisierung von Fahrern zumindest für sieben Prozent aller tödlichen Unfälle verantwortlich und führte zu 23 Todesopfern. Nun wird die Forderung laut, dass Neufahrzeuge künftig eine Alkohol-Wegfahrsperre erhalten sollen. Dabei misst ein Sensor im Auto wie bei einer Polizeikontrolle, ob der Fahrer alkoholisiert ist. Unfallforscher argumentieren, dass damit alle alkoholisierten Unfälle vermieden und Menschenleben gerettet werden können.

Vorrichtung ab 2022 in Autos

Die Idee ins Spiel gebracht hat die deutsche Unfallforschung der Versicherer (UDV). Unterstützung bekommt sie vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und teilweise auch vom Autofahrerclub ADAC. Jener sperrt sich aber gegen einen verpflichtenden Einbau der sogenannten Alkohol-Interlocks in allen PKW. Dass eine entsprechende Schnittstelle standardmäßig im Auto vorhanden sein muss, ist laut einer im November 2019 beschlossenen EU-Richtlinie übrigens schon durch.

Ab 2022 muss in jedem Neuwagen eine Vorrichtung installiert werden, die mit einer Alkohol-Wegfahrsperre ausgerüstet werden kann. „In den angloamerikanischen Ländern und auch in Europa gibt es bereits vielfältige Erfahrungen mit atemalkohol-gesteuerten Wegfahrsperren“, sagt der Leiter der Unfallforschung, Siegfried Brockmann. „Diese zeigen, dass in Fahrzeugen eingebaute entsprechende Geräte effektiv Trunkenheitsfahrten verhindern.“

Für Alkohollenker verbindlich

Der Verkehrsgerichtstag hatte sich im vergangenen Jahr mit dem Thema Wegfahrsperren für Alkohol-Sünder befasst. Das Gremium plädierte damals dafür, dass Ersttätern mit Alkoholwerten unter 1,6 Promille die Möglichkeit gegeben werden solle, durch den Einbau eines Alkohol-Wegfahrsperre in ihr Fahrzeug ein Fahrverbot zu verkürzen oder die vollständige Entziehung der Fahrerlaubnis zu vermeiden.

„Die Fahrzeuge sollten verbindlich jedoch nicht nur eine solche Schnittstelle, sondern auch eine Alkohol-Wegfahrsperre bekommen“, verlangt Brockmann nun. Autofahrer müssten dann vor dem Losfahren zur Kontrolle in ein Röhrchen blasen. „Dies würde schrittweise dazu führen, dass es kaum noch alkoholbedingte Unfälle gibt.“

ADAC bremst

Der ADAC halte zwar den Einbau einer Schnittstelle für eine Alkohol-Wegfahrsperre für sinnvoll, sagte ein Sprecher. Bei alkoholauffälligen Kraftfahrern könnten Alkohol-Interlocks dann in Kombination mit rehabilitativen Maßnahmen helfen, die Rückfallquote zu verringern und die Fahreignung schneller wieder herzustellen. Den verpflichtenden Einbau von Alkohol-Interlocks in alle Pkw lehne der ADAC dagegen als unverhältnismäßig ab.

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