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Datenroaming: Die Angebote im Vergleich

Ein Smartphone mit Datenverbindung kann besonders im Ausland eine große Hilfe sein. Sei es, um Flugzeiten nochmals zu überprüfen, oder um über einen Kartendienst das nächste Restaurant zu finden. Regulär kostet das Surfen im Ausland immer noch sehr viel Geld. Ab 1. Juli gilt zwar erstmals eine EU-weite Obergrenze, jene ist mit 0,84 Euro pro MB aber immer noch sehr hoch ausgefallen. Für einen GB werden demnach immerhin rund 860 Euro fällig. Deutlich billiger soll es erst ab 1. Juli 2014 werden, ab dann darf ein MB im Ausland maximal 0,24 Euro kosten, ein GB kommt dann auf rund 246 Euro.

Aus diesem Grund bieten derzeit alle vier großen österreichischen Mobilfunker Datenpakete an, mit denen man günstiger im Ausland surfen kann. Die Angebote unterscheiden sich dabei in vielen Punkten voneinander, angefangen von den abgedeckten Ländern, bishin zu den Aktivierungs- und Kündigungsmodalitäten.

A1
Der aktuelle Marktführer in Österreich hat sein Roaming-Angebot  Anfang Juni aktualisiert. Zu den Vertragstarifen gibt es drei Pakete, die Kunden je nach Wunsch freischalten können. Das kleinste Datenpaket umfasst 100 MB und kostet 14,90 Euro, das nächstgrößere bietet 250 MB um 24,90, das größte umfasst 600 MB um 49,90.

Zu den unterstützten Ländern zählen neben der EU-Zone unter anderem die USA, Kanada, Hong Kong, Südafrika und einige mehr. Alle Länder sind hier ersichtlich. Aufgrund der Fußball-Europameisterschaft zählt bis 31.8.2012 auch zusätzlich die Ukraine dazu.

Die Pakete können entweder per SMS, oder direkt über die A1-Apps aktiviert werden. Nach Erhalt der Bestätigung muss die Internetverbindung getrennt und wieder hergestellt werden, anschließend ist es aktiv. Die Pakete verlängern sich automatisch und gelten mindestens ein Monat. Falls man das Paket also nur einmalig für einen bevorstehenden Kurzurlaub braucht, kann man es sofort nach dem Aktivieren wieder abbestellen, das Datenvolumen ist ab diesem Zeitpunkt noch ein Kalendermonat gültig.

Wie viel von seinem Datenvolumen man bereits verbraucht hat, kann man über die entsprechenden A1-Apps unter "Kosten" einsehen. Beim Erreichen bestimmter Grenzwerte (50, 75 und 100 Prozent) werden Warn-SMS versendet. Da die Verrechnung im Ausland in der Regel etwas Zeit in Anspruch nimmt, werden die aktuellen Werte oft etwas verspätet angezeigt.

Während es vor einiger Zeit bei A1 noch notwendig war, sich in bestimmten Netzen im Ausland aufzuhalten, um das Datenroaming-Paket zu nutzen, ist das nun nicht mehr notwendig. Wer sich in einem der aufgeführten Länder aufhält, kann dort in jedem Mobilfunknetz Datendienste nutzen.

Drei
Mit 3LikeHome können Drei-Kunden in bestimmten Ländern ganz ohne Roaming-Gebühren telefonieren und surfen. Dazu muss man sich nur im jeweiligen Partnernetz des Mobilfunkers befinden. Möglich ist das in Italien, Großbritannien, Irland, Schweden, Dänemark und HongKong. Dieser Dienst steht neben den Vertragskunden auch Wertkartenkunden offen.

Für Reisen in andere Länder bietet Drei verschiedene Pakete für Datenroaming an. Die "Holiday Internet"-Pakete sind in den Größen 20 MB (drei Euro), 50 MB (sieben Euro) und 100 MB (zwölf Euro) erhältlich und jeweils eine Woche ab Starttermin verfügbar. Die Pakete werden nicht automatisch verlängert und sind, nach Aufbrauchen, beliebig oft nachbestellbar.

Abgedeckt sind neben EU-Ländern noch die Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island. Bis vor kurzem war Drei neben A1 der einzige Anbieter, bei dem auch die USA abgedeckt waren. Mittlerweile ist das nicht mehr der Fall, "da sich unsere Verträge mit den anderen Betreibern ständig ändern", wie Drei gegenüber der futurezone angibt. Zwar könne in Zukunft nicht ausgeschlossen werden, dass die USA wieder dazu kommen, konkrete Pläne gibt es aber nicht.

Wer die Pakete bestellen will, kann dies entweder online über das Online-Kundenportal machen, in einem 3Shop, oder über die 3ServiceHotline. Wie viel von dem Paket man verbraucht hat, kann man im Kundenportal beziehungsweise in den Apps für Smartphones kontrollieren.

Orange
Auch Orange bietet drei verschiedene Datenroaming-Pakete für Reisende an und ist beim Verhältnis Preis/Datenvolumen der günstigste Anbieter in Österreich. Das kleinste Paket mit 50 MB ist um fünf Euro erhältlich, um 15 Euro gibt es 250 MB. Für einen GB Roamingvolumen muss man 50 Euro hinlegen.

Neben den EU-Ländern sind noch Norwegen, Schweiz, Liechtenstein und Island abgedeckt. Wie bei den anderen Anbietern, gilt das Angebot in diesen Ländern netzunabhängig.

Die Pakete sind jeweils ein Monat gültig und verlängern sich danach automatisch. Kündigt man ein Paket, ist es noch ein Kalendermonat plus die Zeit bis zum Ende der Abrechnungsperiode gültig. Aktivieren und kündigen kann man sie online im Servicebereich, in den Orange-Shops, oder über die Hotline. Seit Neuestem können die Pakete auch per SMS bestellt werden. Sobald sich Orange-Kunden in einem ausländischen Netz befinden, bekommen sie ein Erinnerungs-SMS, per Antwort-SMS kann ein entsprechendes Paket bestellt weren. Für dieses Aktivierungs-SMS werden laut Orange maximal 11 Cent verrechnet.

Wie viel man bereits verbaucht hat, kann man über die Orange-Service-App kontrollieren. Auch hier heißt es aufpassen, da die Abrechnung nicht so zeitnah erfolgen kann, wie man es in Österreich gewohnt ist.

T-Mobile
Auch T-Mobile bietet mit "Travel & Surf" drei verschiedene Datenpakete für den Auslandsaufenthalt an. Das kleinste Paket für Smartphones ist 24 Stunden gültig und kostet zwei Euro für drei MB Transfervolumen. Das mittlere Paket bietet 30 MB für fünf Euro und ist ebenfalls 24 Stunden gültig. Das größte Paket schmückt sich mit dem Zusatz "unlimited" und bietet unlimitiertes Transfervolumen für eine Woche um 20 Euro. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass nach einem Verbrauch von 100 MB die Geschwindigkeit auf max 64kbit/s gedrosselt wird. Verfügbar sind die Pakete in der gesamten EU, Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein.

Falls man mit einem T-Mobile-Handy im Ausland surfen will, kommt man um die Pakete kaum herum. Sobald man im Ausland eine Internetverbindung herstellt und den Browser aufruft, öffnet sich die Webseite von T-Mobile, auf der man das gewünschte Paket ordern kann. Erst danach kann man auf das Internet zugreifen. Sobald das Volumen verbraucht ist, landet man abermals auf der Bestellseite. Die Pakete können belieb oft nachgekauft werden.

Wer keines der Pakete nutzen will und stattdessen mit dem EU-Standardtarif von 0,84 Euro pro MB weitersurfen will, muss die Option "EU-Data" aktivieren. Hier kann man unter diesem Tarif so lange surfen, bis 60 Euro an Kosten anfallen, anschließend wird die Verbindung gesperrt und muss wieder über die T-Mobile-Webseite aktiviert werden. Wer im Ausland surfen will, sollte aber auf dieses Angebot verzichten und stattdessen eines der Datenpakete aktivieren, da man hier im günstigsten Fall nur rund ein Fünftel des EU-Standardtarifs bezahlt.

Bob, Yess und Telering
Die Budget-Schienen der österreichischen Mobilfunker zeigen sich in Sachen Datenroaming eher zurückhaltend. Telering ist der einzige Anbieter, der ein entsprechendes Paket für Vertragskunden im Portfolio hat. Jenes ist mit 15 Euro für 50 MB auch verhältnismäßig teuer ausgefallen. Pro MB werden so umgerechnet 30 Cent fällig. Unterstützt wird die EU-Zone. Für Telering-Wertkartenkunden gibt es kein derartiges Angebot.

Bob bietet gar keine Pakete an, sondern nur eine umfangreiche Übersicht, in welchen Ländern bob nutzbar ist und wie viel das Datenroaming kostet. Im EU-Ausland kostet ein MB meist 0,49 Euro und fällt somit teuer aus. Bob-Kunden sei darum angeraten, im Urlaub auf den mobilen Internetzugang zu verzichten, oder nur im Notfall einzusetzen.

Auch Yesss bietet keine Datenroaming-Paket an, Kunden surfen hier zum EU-Standardtarif von 0,84 Euro pro MB

Fazit
Bei welchem Anbieter man in Sachen Datenroaming am Besten aufgehoben ist, ist sehr stark davon abhängig, wohin man vorwiegend reist. Hält man sich vorwiegend im EU-Ausland auf, bietet Orange im Vergleich das günstigste Paket. Hier ist ein MB Roamingvolumen umgerechnet schon ab fünf Cent zu haben. Zum Vergleich: Bei A1 bezahlt man pro MB im Ausland mindestens acht Cent, bei Drei zwölf, bei T-Mobile 16.

T-Mobile ist zwar der teuerste Anbieter, allerdings auch der sicherste. Um Internet zu surfen, kommt man im Ausland gar nicht darum herum, die Pakete zu aktivieren, was einen sicheren Schutz vor den gefürchteten Kostenfallen darstellt.

Drei der vier beliebtesten Reiseziele der Österreicher (Italien, Deutschland und Spanien) sind bei allen Mobilfunkern abgedeckt. Das zweitbeliebteste Reiseziel Kroatien wird erst voraussichtlich ab Juli 2013 offzielles Mitglied der Europäischen Union und fällt daher in keines der EU-Pakete. Einzig mit A1 kann man auch dort günstig surfen. Auch die Türkei als fünftbeliebtestes Urlaubsziel wird nur von den Paketen bei A1 abgedeckt.

Allgemeine Tipps
Sollte man sich für eines der Pakete entscheiden, empfiehlt es sich grundsätzlich das verbrauchte Datenvolumen direkt am Handy zu kontrollieren. Unter Android Ice Cream Sandwich ist das direkt über das Betriebssystem möglich (Einstellungen/Datenverbrauch), auch unter iOS (Einstellungen/Allgemein/Benutzung/Mobile Datennutzung). Unter Android ist es darüber hinaus möglich, Limits festzulegen und die Internetverbindung automatisch zu trennen. Bei Wahl eines kleineren Paketes ist es außerdem ratsam, die Internetverbindung nur bei Gebrauch zu aktivieren. Alternativ kann man unter Ice Cream Sandwich bei "Datennutzung" im Untermenü noch den Punkt "Hintergrunddaten beschränken" wählen. Wenn diese Option aktiviert ist, bekommt man allerdings auch keine E-Mails auf das Smartphone gepusht.

Alternativ kann man auch Apps von Drittanbietern installieren, die den Datenverbrauch überwachen. Unter Android wäre das etwa 3G Watchdog, unter iOS "Date Usuage".

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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