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E-Rechnung: Zahlschein aus dem Web

Online-Zahlungen haben häufig einen schlechten Ruf. Ein Kritikpunkte ist oft, dass man als Kunde die Kontrolle über den Zahlungsvorgang verliert. Besonders automatisierte Zahlungen haben oft ein bitterer Beigeschmack. So ist es etwa bei Mobilfunkverträgen oft üblich, dass die Rechnung via E-Mail versendet und das Geld in Folge automatisch vom Konto abgebucht wird. Versteckte Kosten oder gar zu unrecht berechnete Beträge fallen dem Konsumenten unter Umständen gar nicht auf.

Rund 75 Prozent der Österreicher bevorzugen nicht zuletzt aus diesen Gründen eine Papierrechnung, wie aus einer ifes-Umfrage vom Juni 2011 hervorgeht. Mit der E-Rechnung und dem elektronischen Zahlschein bietet die Post einen Mittelweg an. Rechnungen sollen bequem online beglichen werden können, ohne, dass der Kunde seine Kontrolle zu sehr abgibt.

Elektronischer Zahlschein
Das System ist simpel: Kunden bekommen Rechnungen direkt in ihr Online-Banking-System geliefert. Der Nutzer kann den Betrag kontrollieren, sofern alles in Ordnung ist, kann die Zahlung direkt über einen Klick samt entsprechenden TAN-Code getätigt werden.

Damit dieses Service genutzt werden kann, müssen sowohl die eigene Bank als auch der Rechnungssteller das System unterstützen. Sofern das der Fall ist, scheint im Online-Banking-System der Menüpunkt E-Rechnung auf. Darin finden sich alle Unternehmen, die ihre Abrechnungen auf diese Weise stellen. Eines davon ist etwa der Mobilfunker T-Mobile. Pressesprecherin Christina Laggner erklärt, dass Kunden die zusätzliche Kontrolle schätzen, der Dienst aber trotzdem eher eine Randerscheinung ist: "Bei der Nutzung bewegen wir uns derzeit im einstelligen Prozentbereich. Bis jetzt haben wir aber gute Erfahrungen mit dieser Bezahlart gemacht."

Bei der Versicherung Uniqa können Kunden ebenfalls ihre Prämienvorschreibungen mit dem E-Zahlschein begleichen. Silvia Harfmann, Vorstand UNIQA Österreich, gibt gegenüber der futurezone an, dass auch hier eher wenig Kunden auf diese Zahlungsart zurückgreifen. Die Gründe dafür sieht sie auf zwei Ebenen: “Diese Möglichkeit der Prämienzahlung ist noch nicht in der breiten Öffentlichkeit bekannt, außerdem muss der Kunde aktiv die Registrierung bei seiner Hausbank veranlassen.”

Archivierung
Die Archivierung der Rechnungen geschieht in diesem System automatisch, wie Martin Selenko, Produktmanager für elektronische Post-Produkte, der futurezone erklärt: “Die Dokumente werden mindestens sieben Jahre lang archiviert - der Nutzer muss keine Ordner mehr basteln”. Sicherheitstechnische Probleme bei dem System sieht Selenko nicht - “die Online-Banking-Systeme entsprechen den höchsten Sicherheitsstandards, die es derzeit gibt”.

Das System ist noch erweiterbar: Die Dokumente sind digital signiert, auch wichtige Papiere wie Gehaltsabrechnungen können durch diesen Kanal versendet werden. Die Vorteile liegen für Selenko auf der Hand: "Einerseits ist es für den Kunden bequem, da er ortsunabhänig seine Post empfangen kann, andererseits erspart sich das Unternehmen Kosten und agiert so effizient."

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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