Ecovacs Deebot M8 im Test: Saugen, wischen, hängenbleiben
Staubsaugerroboter gibt es ja mittlerweile viele. Einige Modelle bieten zusätzlich zur Saugfunktion auch einen Adapter samt Mikrofasertuch, um den Boden trocken zu wischen. Der Deebot M8 des deutschen Herstellers Ecovacs führt einen kleinen Wassertank mit, um ein Mikrofasertuch feucht zu halten und den Boden nass zu wischen. Die futurezone hat das Gerät getestet.
Technik
Der Deebot M8 kommt im typisch runden Staubsaugerroboter-Format daher. Mit 34,4 Zentimeter Durchmesser und 8,8 Zentimeter Höhe sollte er unter den meisten Möbeln mit Standfüßen durchpassen. Mit schwarz-grauem Design, einem abgehobenem Knopf, vier in die Plastikoberfläche eingelassenen Knöpfen und blauer LED-Hintergrundbeleuchtung gibt sich der Roboter dezent.
Der Lithium-Akku weist eine Kapazität von 2850 mAh auf, was für rund zwei Stunden durchgehendes Saugen reichen sollte. Der Geräuschpegel liegt bei 56 Dezibel. Der Staubbehälter fasst 0,66 Liter. Das Gerät wiegt drei Kilogramm. Geladen wird der Deebot M8 wie bei Staubsaugerrobotern üblich an einer wandbasierten Basisstation mit Netzstecker.
Dazu gibt es eine Fernbedienung, mit Knöpfen für jede einzelne Reinigungsfunktion (Automatik, Spot-Reinigung, an-der-Wand-entlang-Modus), die Uhrzeit-Einstellung und zwei separate Reinigungszeit-Voreinstellungen.
Praxiserfahrungen
Bevor man den Ecovacs Deebot M8 in Betrieb nehmen kann, muss man erst mal den Akku montieren. Mittels zweier Schrauben, die auch mit einer Münze gedreht werden können, wird die Batterie unterhalb der Roboterfront verstaut. Das hat seinen Sinn, neben dem großen Knopf an der Oberseite gibt es keinen separaten Hauptschalter. Drückt man den großen Oberseiten-Knopf anschließend zwei Mal, beginnt der Deebot M8 mit der automatischen Reinigung.
Das Muster, in dem der Deebot M8 den Raum durchstreift, ist zufällig gewählt. Der Roboter bewegt sich eher gemächlich und geht mit Möbeln sanft um. Umhergeschobene Beistelltische, wie man sie bei anderen Staubsaugerrobotern schon mal vorfindet, gibt es beim M8 nicht. Die Reinigungsleistung ist gut. Staubreste findet man nach der Zimmer-Bearbeitung durch den Roboter nur an unzugänglichen Stellen.
Verwirrt und eingewickelt
Ein Freund der Kabel ist der Deebot nicht. Während des Tests wurde dem Roboter eine fixe Reinigungszeit von täglich 14:00 einprogrammiert. Beim Nachhause Kommen fand man den Roboter oft nicht an seiner Ladestation vor, sondern in Kabeln verheddert, mit plötzlich rot leuchtendem Knopf - ein eindeutiges Zeichen für Probleme. Erst nachdem alle solcherart erkannten Problemstellen beseitigt waren, fand der M8 wieder regelmäßig zur Basis zurück. Andere Staubsaugerroboter erweisen sich gegenüber Kabeln durchaus ein wenig resistenter.
Befiehlt man dem Deebot M8 während seiner Mission durchs Zimmer, zur Basis zurückzukehren, so wirkt er schwer verwirrt. Im Kriechgang und sich in alle Richtungen wendend findet er sie nur zögerlich. Bei der direkten Annäherung setzt der M8 oft plötzlich wenige Zentimeter zurück, um sodann die Fahrt zur Basis fortzusetzen.
Die größte Herausforderung für den Deebot ist eine abgeschrägte Schwelle. Der Roboter blieb im Test regelmäßig daran hängen und verharrte teilweise regungslos darauf. Erst nach einer Minute oder länger startete er einen Fluchtversuch. Wurde der Roboter von der Schwelle weggezogen, so steuerte er sogleich zielsicher erneut darauf zu - nur um abermals hängenzubleiben.
Wischen und Entleeren
Den Roboter mit seinem Wischtuch auszustatten, funktioniert sehr einfach. Der flache, mitgelieferte Plastiktank wird mittels mitgeliefertem Messbecher mit Wasser gefüllt, das Mikrofasertuch wird darangeheftet und das ganze Paket an die Unterseite des Deebot M8 gesteckt. Durch kleine Poren gibt der Tank kontinuierlich Wasser in das Mikrofasertuch ab. Der Roboter hinterlässt dadurch feuchte Spuren, der Wasserfilm ist nach wenigen Minuten verdunstet.
Das Entleeren des Staubbehälters gestaltet sich ebenso einfach. Man öffnet den Deckel an der Oberseite des Geräts, entriegelt den Staubbehälter indem man den Tragegriff anhebt und zieht den Container aus dem Deebot. Zur Reinigung ist ein Multifunktionswerkzeug am Container befestigt.
Fazit und Preis
Der Ecovacs Deebot M8 hat im Test eine gute Saug- und Wischleistung gezeigt. Die Bedienung ist äußerst einfach. Jede einzelne Funktion hat ihren Knopf, entweder am Roboter selbst oder auf der Fernbedienung. Auch die Wartung funktioniert problemlos.
Beim Navigieren durch die Wohnung stellt sich der M8 allerdings ein wenig ungeschickt an. Kabel und schräge Schwellen können fatal sein. Der Roboter scheint oft orientierungslos, seine Basisstation findet er manchmal nur nach längerem Suchen. Bei Problemen vermisst man zudem ein Display oder gar Sprachausgabe, um zu erkennen, was denn genau der Maschine fehlt. Stattdessen erhält man nur wenig aussagekräftige Piepser.
Mit einem Preis von 399 Euro (UVP) befindet sich der Ecovacs Deebot M8 im mittleren Preissegment bei Staubsaugerrobotern. Das Gerät wurde erst im August 2015 vorgestellt, die Marktpreise weichen also noch wenig vom unverbindlichen Verkaufspreis ab. Staubsaugerroboter-Interessierten, die ein günstigeres Modell mit Wischfunktion suchen, bietet Hersteller Ecovacs das Modell Deebot 4 um 229 Euro an.