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Emporia bringt "Smartphone light" für Senioren

In Italien und der Schweiz wird das Klapphandy laut Geschäftsführerin Eveline Pupeter, bereits sehr erfolgreich angeboten, unter anderem von der Telecom Italia. In Österreich gibt es das Modell Emporia Connect vorerst bei der Elektrohandelskette Hartlauer, Verkaufsstart ist Ende September.

Getreu der bisherigen Philosophie handle es sich um ein besonders für ältere Personen leicht bedienbares Handy, das sich auf die von Pensionisten gewünschten Funktionen konzentriere. „Und das sind die einfache Verbindung zu den Angehörigen und Sicherheit“, so Pupeter. Dazu gibt es eine App, die es autorisierten Angehörigen und/oder Freunden ermöglicht, den Besitzer des Connect-Handys aus der Ferne zu betreuen. So kann eine unabsichtliche Lautlos-Einstellung aus der Ferne wieder aufgehoben werden - oder das Handy kurzfristig gesperrt werden, falls es gerade nicht auffindbar ist. Weiters können während des Telefonates Bilderalben durchgeblättert werden.

Auf ein klassisches Smartphone, das als High-End-Handy definiert ist, hat Emporia laut Pupeter bewusst verzichtet. Denn selbst ältere Personen, die sehr technikaffin sind, hätten aufgrund von nachlassendem Seh-, Tast- oder Höhrsinn oft Probleme, mit den handelsüblichen iPhones & Co zurechtzukommen.

In Deutschland ist Emporia nach Eigenangaben „mit Abstand Marktführer“, rund ein Drittel des rund 650.000 Stück großen Seniorenhandy-Marktes in Deutschland sei im Besitz der Linzer. Heuer hofft Pupeter in etwa 300.000 Handy abzusetzen. Es gebe zwar mittlerweile schon viele Hersteller, die ebenfalls versuchen würden, in den wachsenden Markt der Pensionistenhandys einzusteigen, aber viele seien wieder verschwunden. Dies liege daran, dass sie nicht auf die spezifischen Wünsche der älteren Generation eingegangen seien und auch kein dazu passendes Servicepaket angeboten hätten.

Anfragen aus der Industrie

Einfache Endgeräte seien aber nicht nur bei Älteren begehrt, auch in der Industrie gebe es immer wieder Anfragen. Beispielsweise von Firmen, die aus Geheimhaltungsgründen nicht wollten, dass die Mitarbeiter mit ihren Handys innerhalb der Firma fotografieren können. „Nicht jeder Mitarbeiter braucht einen Browser auf seinem Diensthandy“, nennt Pupeter ein weiteres Beispiel.

Das Linzer eigentümergeführte Unternehmen erwirtschaften mit 150 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 50 Millionen Euro, aufgrund der gesunkenen Handypreise sei der Wert trotz eines deutlich gestiegenen Absatzes seit längerem stagnierend. So geht Pupeter heuer von einem Steigerung der Stückzahl um zwanzig bis 30 Prozent aus. „Wir hatten zuletzt eine Investitionsphase, nun gehen wir über zur Ernte“, so die Emporia-Chefin.

Ziel des Unternehmens sei es weiterhin organisch zu wachsen, Zielmarkt blieben Europa und (verstärkt) die USA. Ein Gang in die Wachstumsmärkte, z. B. nach China, werde nicht angestrebt. In der Zielgruppe könne man hier mit den Preisen von Österreich aus nicht mithalten. Man sei mit dem jetzigen Wachstum ohnehin schon gut ausgelastet und eine globale Expansion sei ohne Investor nicht möglich. Und den suche man derzeit nicht, erklärte Pupeter. Das Unternehmen ist mit Niederlassungen in Frankfurt, Paris und Mailand vertreten.

Ganz dringend werden hingegen Soft- und Hardwareentwickler gesucht. Hier sei leider der Markt in Österreich viel zu klein. Die Firma investiert knapp zehn Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung, inklusive neuer Serviceplattformen.

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