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ITU: Pro Sekunde werden 200.000 SMS versendet

Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) mit Sitz in Genf hat ihren jährlichen Report zur weltweiten Lage der Informations- und Kommunikations-Technologien (ICT) veröffentlicht. Aus den Statistiken scheinen zwei Fakten besonders hervor: Der Umfang der weltweit versendeten SMS hat sich von 2007 bis 2010 verdreifacht und liegt nun bei ca. 200.000 Kurznachrichten pro Sekunde. Währenddessen haben heute mehr als 2 Milliarden Menschen Zugang zum Internet. Bei einer Gesamtbevölkerung von derzeit etwa 6,7 Milliarden wäre das knapp ein Drittel der Menschheit. Weitere Eckpunkte des ICT-Reports:

Anteil von 3G-Netzen wächst

Ende 2010 wird es weltweit 5,3 Milliarden Handy-Besitzer geben. 90 Prozent der Welt-Bevölkerung hat heute Zugang zu Handy-Netzen. Die benutzten Geräte arbeiten großteils noch mit 2G-Technologie. Der Anteil von 3G-Plattformen steigt aber stark an. 143 Länder bieten die Vorraussetzungen dafür. Während der Großteil immer noch mit 2G telefoniert, sind in einigen Ländern, darunter Norwegen, Schweden, die Ukraine und die USA, bereits 4G-Services gestartet worden.

Durch die hohe Versorgungsrate mit Mobiltelefonen nimmt der Zuwachs stetig ab. In entwickelten Ländern liegt die Versorgungsrate bereits bei 116 Handys auf 100 Einwohner. Das Wachstum betrug im vergangenen Jahr nur noch 1,6 Prozent. In Entwicklungsländern verzeichnet die ITU höhere, wenngleich ebenfalls rückläufige Zuwächse. 73 Prozent aller Handys werden heute in Entwicklungsländern verwendet. Im asiatischen Raum gibt es die höchsten Zuwächse. In Indien und China allein werden 2010 300 Millionen Mobilfunk-Verträge abgeschlossen werden. Afrika liegt mit einer Durchdringung von 41 Prozent weit unter dem weltweiten Schnitt von 76 Prozent.

SMS boomt mehr denn je

Die Anzahl der versendeten SMS hat sich in den vergangenen drei Jahren verdreifacht. Heute werden 6,1 Billionen SMS pro Jahr verschickt, das sind 192.192 Kurznachrichten pro Sekunde. Wenn man durchschnittliche Kosten von 0,05 Euro pro SMS annimmt, generiert der SMS-Verkehr ca. 10.000 Euro pro Sekunde, 600.000 Euro pro Minute. Besonders groß ist die SMS-Verrücktheit auf den Philippinen und in den USA. Beide Länder zusammen verursachen 35 Prozent aller weltweit versendeten SMS im Jahr 2009.

Digital Divide

Zwei Milliarden Menschen weltweit nutzen heute das Internet, das sind doppelt so viele wie 2005. 1,2 Milliarden davon sind aus Entwicklungsländern. China hat den größten Internet-Markt mit 420 Millionen Nutzern. Während 71 Prozent der Bevölkerung in Industrieländern online sind, sind es nur 21 Prozent aus Entwicklungsländern. Zum Vergleich: 74,8 Prozent der Österreicher sind 2010 im Internet.

Afrika liegt mit einer Durchdringung von 9,6 Prozent weit zurück. Was Breitband-Anschlüsse betrifft, sieht es noch düsterer aus: Weniger als 1 Prozent aller Afrikaner besitzt einen solchen. Der "Digital Divide" verbreitert sich. Die Durchdringung von Breitband-Internet ist in entwickelten Ländern auf 24,6 Prozent angestiegen. In Entwicklungsländern liegt sie bei 4,4 Prozent. Der Anteil der entwickelten Länder an der Gesamt-Penetration von Breitband-Internet von 555 Millionen Anschlüssen steigt.

1,4 Milliarden Haushalte sehen fern

Ende 2010 werden 500 Millionen Haushalte einen Internet-Anschluss besitzen, das sind 29,5 Prozent aller Haushalte auf der Erde (ca. 1,8 Milliarden). In Industrieländern haben heute 65,6 Prozent aller Haushalte Internet, in Entwicklungsländern sind es 15,8 Prozent. Einen Fernseher gibt es dagegen in 1,4 Milliarden Haushalten. 98 Prozent aller Heime in Industrieländern und 72,4 Prozent aller Haushalte in Entwicklungsländern sind mit zumindest einem TV-Gerät ausgestattet.

(David Kotrba)

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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