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Kamera-Blitz bringt Raspberry Pi 2 zum Absturz

Der Raspberry Pi 2 verträgt offenbar kein Blitzlicht. Wie Nutzer der aktuellen Version des Minicomputers entdeckten, stürzt das Gerät ab, wenn in der Nähe mit Blitzlicht fotografiert wird. Erste Meldungen dazu gab es am Wochenende. Heise hat das Problem eigenen Angaben zufolge selbst überprüft: Zu dem Komplettabsturz kommt es demnach dann, wenn ein Xenon-Blitz (häufigste Blitzart in Kameras) eingesetzt wird. Will man den Raspberry Pi 2 wieder zum Laufen bringen, muss das USB-Stromversorgungskabel ab- und wieder angesteckt werden.

Das Phänomen, das den Computer zum Absturz bringt, ist bekannt als “photoelektrischer Effekt”. Dabei geht es um die Wechselwirkung von Photonen mit Materie. Ein Elektron wird aus einer Bindung gelöst, indem es ein Photon absorbiert.

Chip ohne Gehäuse

Die Ursache für das Problem im Raspberry Pi 2 dürfte laut Heise ein Bauteil sein, das für die Onboard-Spannungsversorgung verantwortlich ist. Es wurde ein Chip direkt auf der Platine verbaut, der kein Gehäuse hat. Wird dieser Chip nun angeblitzt, tritt der Effekt ein und der Prozessor stürzt nach starken Spannungsschwankungen ab.

Durch einen LED-Blitz eines Smartphones oder durch Sonnenlicht tritt das Problem offenbar nicht auf. Bei den Xenon-Blitzen hingegen sollen die enorme Lichtmenge und die schnelle Helligkeitsänderung der Verursacher sein. Auch Laserpointer könnten den Absturz hervorrufen.

Der Raspberry Pi-Hersteller hat den Bug inzwischen offiziell bestätigt. Der Erfinder des Minicomputers nahm das Problem mit Humor. Zur BBC sagte Eben Upton, es handle sich um einen “ungewollten Bildungsbonus”. “Das ist eine interessante Demonstration des photoelektrischen Effekts”, so Upton. Im Unternehmen wird nun darüber nachgedacht, wie man den Fehler künftig beheben kann. Als Sofortmaßnahme für betroffene Nutzer empfiehlt man das als “U16” markierte Bauteil mit Sugru oder Blu-Tack abzukleben.

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