Makerbot bringt neue 3D-Drucker in allen Größen
Auf der ersten CES nach dem Verkauf an Stratasys zeigt sich, dass bei Makerbot ein neuer Wind weht. Der Druck, Gewinn zu erwirtschaften, ist anscheinend gewachsen. Das zeigt sich zum einen daran, dass die Palette an verrfügbaren 3D-Druckern nicht nur technisch weiterentwickelt, sondern deutlich erweitert wurde und zum anderen an den neuen Software-Plattformen, die auch einen Web-Shop beinhalten, wo Makerbot durch den Verkauf von 3D-Modellen Geld einnehmen will.
Bre Pettis, der Makerbot auch nach dem Verkauf an Stratasys führt, sieht das freilich anders. Er will lediglich “dass jeder zum Unternhemer werden und seiner Kreativität freien Lauf lassen kann”, wie er auf der Pressekonferenz immer wieder betont. Den Verkauf an Stratasys, der Mitte 2013 über die Bühne gegangen ist, erwähnt Pettis mit keinem Wort. Die erste Neuigkeit, die der CEO präsentiert ist eine Partnerschaft zwischen Makerbot und Softkinetic, einem Motion-Tracking-Spezialisten. Gemeinsam sollen neue 3D-Scanner entwickelt werden. Einen konkreten Zeitplan gibt es allerdings noch nicht.
Guter Zweck und neue Technik
Angesteuert wird der 3D-Drucker entweder über ein USB-Kabel oder über das eingebaute WLAN-Modul. Im Bauraum ist eine Kamera angebracht, die es erlaubt, den Druckfortschritt zu verfolgen und Bilder direkt über soziale Netzwerke zu teilen. Über Apps und die Cloud können Nutzer ständig in Verbindung zu ihrem Makerbot Mini bleiben. Ein neues Feature ist der Smart-Extruder, der in allen neuen Makerbot-Modellen verbaut ist. Der Druckkopf erkennt, wenn der Plastikdraht, der als Druckmaterial dient, aufgebraucht ist und unterbricht den Druckprozess. Nutzer können einfach neuen Draht einlegen und der Makerbot druckt anschließend nahtlos weiter. Der Makerbot Mini soll im Frühjahr erscheinen und kostet 1375 US-Dollar (rund 1010 Euro).
Hohe Auflösung
Das nächstgrößere Modell ist der Makerbot Replicator, der eine Weiterentwicklung des Replicator 2 ist. Pettis bezeichnet die Maschine als Prosumer-Gerät. Der Bauraum misst 8 x 10 x 6 Zoll (rund 20 x 25 x 15 Zentimeter). Bei maximaler Auflösung sind die gedruckten Schichten nur 100 Mikron dick. Es gibt aber die Möglichkeit, die Auflösung auf 200 oder 300 Mikron zu verringern, was die Geschwindigkeit entsprechend erhöht. Auch hier wird der Replicator Plastik-Draht verarbeitet.
Zusätzlich zur Kamera und dem Smart Extruder verfügt das Gerät über ein 3,5 Zoll Farbdisplay zur Bedienung, das auch den Fortschritt und die Restzeit anzeigt. Der Replicator nimmt auch Modelle von USB-Sticks an und verfügt über einene Ethernet-Anschluss. Zum Einrichten der Bauplattformen wurde ein halbautomatisches System eingebaut. Nutzer drehen an einer Schraube, der Extruder misst und zeigt über ein Lichtsignal, wann die Einstellungen passen. Der Makerbot Replicator kann ab sofort im Netz bestellt werden. Die Lieferung beginnt in einigen Wochen, der Kaufpreis beträgt 2.899 US-Dollar (rund 2127 Euro).
Riesen-Drucker
Neben neuer Hardware bringt Makrbot auch Apps für den Desktop und mobile Geräte. Die Desktop-Version ist kostenlos für Windows, Mac und Linux erhältlich. Sie erlaubt den Zugriff auf die Thingiverse 3D-Modell-Datenbank von Makerbot. Zudem kann jeder Makerbot-Drucker aus der Ferne überwacht werden, auch ältere Modelle mit Ausnahme des allerersten Produkts.
Apps und Shop
Die mobile App hat in Prinzip denselben Funktionsumfang, erlaubt aber auch die Erstellung von 3D-Schriftzügen, die direkt an den Drucker geschickt werden können. Ab Frühling 2014 ist die App für iOS erhältlich, Android-Nutzer sollen ebenfalls noch dieses Jahr beglückt werden.
Der Makerbot Digital Store ist ebenfalls neu. Hier können Modelle aus vorerst sechs Kollektionen einzeln oder als ganze Sets erstanden werden. Die 3D-Vorlagen werden von Makerbot-Designern entworfen und können nach dem Kauf beliebig oft gedruckt werden. Einzelne Modelle gibt es ab 99 Cent, die ganzen Kollektionen ab 9,99 US-Dollar.