Panasonic Lumix LX15 im Test: Kompaktes Kraftpaket
Im September 2016 hat Panasonic die Lumix DMC-LX15 auf den Markt gebracht. Die Kompaktkamera ist mit einem 1-Zoll-MOS-Sensor und einem lichtstarken Leica Summilux 24-72mm-Zoom ausgestattet. Dazu verspricht die Kamera 4K-Videoaufnahmen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde, "Post-Focus"-Fotos sowie "Focus Stacking". Mit ihren starken Leistungsdaten ordnet sich die Kamera im Segment der Oberklasse-Kompakten ein. Wir haben die LX15 getestet.
Ausstattung
Mit Ausmaßen von 105 mal 61 mal 42 Millimeter passt die Lumix LX15 gerade so in eine Hosentasche. Vorne ragt das Leica-Objektiv samt zweier Einstellringe ein wenig aus dem Gehäuse. Die Rückseite wird von einem drei Zoll großen LCD-Touchscreen beherrscht, das um bis zu 180 Grad nach oben geneigt werden kann. An der Oberseite findet man ein Programmwahl- und ein Einstellrad. Ein kleiner Blitz lässt sich ausklappen, ein Blitzschuh für ansteckbare Blitzgeräte fehlt. An der rechten Seite der Kamera befindet sich ein angedeuteter Griff ohne Gummiüberzug.
Der 1 Zoll große CMOS-Sensor schießt Bilder mit einer maximalen Auflösung von 20,1 Megapixel und erreicht einen maximalen ISO-Wert von 25.600. Die Lichtstärke des Objektivs beträgt f/1.4-2.8. Die längste mögliche Verschlusszeit beträgt 60 Sekunden, die kürzeste 1/16.000 Sekunde. Serienbilder (mit mechanischem Verschluss) werden mit maximal 10 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Neben 4K-Videos mit 24 oder 30 fps (Bildern pro Sekunde) kann die LX15 im High-Speed-Modus FullHD-Videos mit 120 fps erstellen. Eine Akkuladung sollte für 260 Aufnahmen reichen. Inklusive Akku wiegt die Kamera 310 Gramm.
Praxiserfahrungen
Die Bedienung der Panasonic Lumix LX15 bietet wenige Überraschungen. Einmal eingeschaltet, ist die Kamera innerhalb von zwei Sekunden betriebsbereit. Mit wenigen Tasten und dem Touchscreen navigiert man problemlos durch die Menüs, das Programmwahlrad bietet die üblichen PSAM-Modi, Foto-Stile und Szenen-Modi, Panorama, Video und die intelligente Automatik (iA).
Gezoomt wird entweder durch einen Wippschalter um den Auslöser oder mit Hilfe des vorderen Einstellringes um das Objektiv. Die Funktion dieses Ringes kann verändert werden (etwa für ISO), während ein zweiter Ring der Schnelleinstellung der Blendenöffnung dient. Die beiden Ringe liegen eng beieinander, beim Bedienen ist also Fingerspitzengefühl notwendig.
Während ein Sucher bei der LX15 fehlt, ist das Display meistens immerhin hell genug, um auch bei Tageslicht erkennbar zu machen, worauf das Objektiv gerichtet ist. Dass man das Display vollständig aufklappen kann, kommt Freunden des gepflegten Selfies zugute. Neben bereits gewohnten Fotografie-Optionen wartet die Kamera mit ein paar Extras auf. Man kann zum Beispiel kurze 4K-Videos schießen und anschließend ein 8-Megapixel-Bild aus der Bildfolge als zu speichernde Aufnahme auswählen.
Viele Fokus-Optionen
Außerdem beherrscht die Kamera Post-Focus und Focus Stacking. Bei ersterem wird eine Bildfolge geschossen, wobei auf unterschiedliche Teilbereiche fokussiert wird. Erst nach der Aufnahme wählt man aus, welcher Bildbereich scharf dargestellt werden soll. Beim Focus Stacking werden die Einzelbilder zu einem Gesamtbild montiert, bei dem alle Bildbereiche scharf erscheinen.
Die Fokussierung läuft bei der LX15 schnell und zuverlässig ab. Am Touchscreen kann man auch während Videoaufnahmen den scharfen Bereich rasch verändern. Im iA-Modus erkennt die Kamera selbstständig, ob man etwa gerade ein Porträtbild oder eine Makroaufnahme machen möchte. Der Fokus kann auch Personen oder Gegenständen, die sich bewegen, selbstständig folgen, solange sie/er am Display sichtbar bleibt.
Freihändige Sternenfotos
Eine große Stärke der LX15 ist ihre hohe Lichtempfindlichkeit. Um die maximale Blendenöffnung von f/1.4 auszunutzen, muss man zwar im Weitwinkelbereich bleiben (Bereits bei 35mm Brennweite schrumpft die Blendenöffnung auf f/2.2), das Resultat ist allerdings beeindruckend. Wie viele Kompaktkameras können schon ohne Stativ brauchbare Bilder von Sternenkonstellationen am Nachthimmel liefern? Auch in dunklen Skihütten spielt das lichtstarke Objektiv seine Stärken aus.
Hohe Bildqualität
Die Bildqualität der LX15 ist großteils sehr gut. Während Motive im Zentrum des Bildes scharf dargestellt werden, fransen sie zum Bildrand hin allerdings etwas aus. Wer Landschaftsaufnahmen mit deutlichem Horizont genauer betrachtet, merkt das. Im Großen und Ganzen ist der Effekt dennoch wenig störend. Bei sich schnell bewegenden Objekten werden Auslösezeit und ISO-Wert angepasst, um höchstmögliche Schärfe zu erzielen. Die Kamera versteht es auch bei normalen Fotoaufnahmen sehr gut, die Balance zwischen hellen und dunklen Bildbereichen zu halten.
Problematischer sind dagegen Panoramabilder. Im Verlauf eines Kameraschwenks werden die Belichtungswerte teilweise so stark verändert, dass sie als deutlich sichtbare Abstufungen am Bild sichtbar werden. Um den Effekt zu minimieren, muss man auf gleichmäßige Lichtverhältnisse achten.
Fazit und Preis
Die Panasonic Lumix DMC-LX15 wird ihrem Ruf gerecht und beweist im Test, dass sie zu den derzeit besten Kompaktkameras am Markt zählt. Die Stärke der Kamera liegt in ihrem lichtempfindlichen Objektiv und dem vergleichsweise großen Sensor, mit deren Hilfe man sogar freihändig bei Nacht fotografieren kann. Die Bildqualität ist bis auf leichte Schärfeeinbußen am Bildrand sehr gut. Der Fokus ist im Allgemeinen schnell und präzise, die Bedienung dank Touchscreen recht einfach.
Engagierten Fotografen wird in mancher Situation ein Sucher abgehen. Die beiden eng beisammen liegenden Einstellräder können etwas nervig sein. Bei feuchten Händen bietet die LX15 dazu wenig Halt. Das kompakte Gehäuse und das geringe Gewicht machen die Kamera aber zu einem umgänglichen Begleiter.
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 699 Euro zählt die Panasonic Lumix DMC-LX15 zu den etwas teureren Kompaktkameras. Kameras mit ähnlichen Leistungen, etwa die Panasonic Lumix DMC-LX100, die Canon RX100 Mark IV oder die Sony RX100, liegen im selben Preisbereich.