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Warnsystem soll Bienen schützen

Bienen aber besonders ein Pestizidverbot zum Schutze dieser Insekten waren in diesem Frühjahr ein heiß diskutiertes Thema in der EU und in Österreich. Umweltminister Nikolaus Berlakovich hatte hierzulande für heftige Kritik gesorgt, weil er sich gegen ein solches Pestizidverbot ausgesprochen hatte. Die Bienen ließen die Emotionen hochgehen, und so dürfte es derzeit kaum jemanden geben, der sich nicht für den Schutz dieser nützlichen Tiere interessiert.

Ein Start-up aus Slowenien setzt nun genau an diesem Punkt an. Beezinga.com will professionelle Bienenzüchter bei ihrer Arbeit unterstützen. Dazu haben die Jungunternehmer ein Datenanalyse-System entwickelt, das der Frühwarnung dienen soll. Beezinga sammelt automatisch Daten über die Bienen, die dann Aufschluss darüber geben, wie sich die Bienen verhalten, ob ein Bienenstock gesund ist oder ob es zu Räubereien kommt.

Vorgestellt wurde das Projekt kürzlich im Rahmen des Microsoft Imagine Cup in St. Petersburg (die futurezone berichtete). Mit ihrer Lösung wollen die Jungunternehmer vor allem auch zu einer Optimierung der Honigproduktion beitragen und gleichzeitig die Lebensbedingungen der Bienen verbessern - so jedenfalls das erklärte Ziel.

Audio- und Videoaufnahmen
Dazu nutzt Beezinga sowohl Audio- als auch Videoaufnahmen. Die Videoüberwachung der Bienen dient zum Beispiel dazu, die Flugbewegungen in und aus dem Bienenstock zu beobachten. Zudem wird das Geräusch des Bienenstocks aufgezeichnet. Dadurch sollen Räuberen - wenn fremde Bienenvölker in den Stock eindringen und sich dort an den Futtervorräten bedienen wollen - erkannt werden können, versprechen die Entwickler des Systems.

Das System kann Dinge wie die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Bienenstock messen. Weiters könne die Hönigproduktion durch das Messen des Gewichts des Bienenstocks festgestellt werden, heißt es von den Start-up-Gründern. Das Ganze laufe bereits in einem Feldversuch mit Bienen in Slowenien, erklärt Nenad Čikić, zuständig für den Bereich Software bei Beezinga, bei einer kurzen Demonstration des Systems gegenüber der futurezone.

Über ein Tablet verfolgt der Entwickler die Videoaufnahmen, die das System vom Flugloch macht. Das System schickt laufend automatisiert Daten in die Cloud, von wo aus man dann über eine App Zugriff darauf hat. Derzeit wird dafür ein herkömmliches Smartphone mit Datenverbindung zur Übertragung der Informationen genutzt. Sollte es zu irgendwelchen Auffälligkeiten kommen, so verschickt Beezinga automatisch Warnmeldungen, wie Čikić ausführt.

Kosten
Ob sich das System wirklich massentauglich umsetzen lässt, wird sich natürlich erst zeigen müssen. Noch hat man es bei Beezinga mit einem Produkt in der Testversion zu tun. Zum Problem könnte etwa die Kosten werden. Derzeit gehe man von einem Preis um die 30 Euro pro Bienenstock, heißt es. So muss sich wohl erst zeigen, ob die Imker bereit wären so viel Geld pro Stock zu investieren. Das Team selbst ist jedenfalls überzeugt davon, dass es die Bereitschaft dafür geben wird. Man liefere immerhin sehr wertvolle Daten.

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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