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Erneuerbare Energien: Organische Batterien für Burgenland

Das Burgenland setzt auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2030 auf einen neuartigen Großstromspeicher des deutschen Batterieherstellers CMBlu. Im Zuge einer Entwicklungspartnerschaft soll der organische Speicher des Unternehmens das Labor verlassen und im Burgenland in der Praxis erprobt werden.

Funktioniert alles wie geplant, könnte das Speicherproblem bis 2025 gelöst sein, betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Montag bei einer Pressekonferenz in Andau. Das Burgenland produziere bereits jetzt 150 Prozent des Strombedarfs durch Wind- und Sonnenenergie, habe jedoch das Problem, dass diese Energie nicht immer zur Verfügung stehe. Auf dem Weg zur Klimaneutralität, die das Land bis 2030 anstrebt, und wegen der Abhängigkeit von russischem Gas müsse man sich deshalb die Frage stellen: "Wie schafft man es, zu jedem Zeitpunkt, nicht nur wenn der Wind geht oder die Sonne scheint, energieautark zu werden?", meinte Doskozil.

Als mögliche Lösung sieht er eben jenen Speicher, der jetzt im Burgenland getestet werden soll. Sofern sich dieser bewähre, könne man bis 2025 mit einer Speicherleistung von etwa 300 Megawatt rechnen. "Das würde bedeuten, dass wir das Speicherproblem im Burgenland gelöst haben", sagte Doskozil. Schon rund 100 Megawatt Leistung dürften für das Burgenland reichen, meinte Peter Geigle, Geschäftsführer von CMBlu. Wo, wie viele und wie große Speicher aufgestellt werden sollten, sei Gegenstand der Entwicklungspartnerschaft. Einen Versuch werde es mit Schnellladern im Bezirk Oberpullendorf geben.

Keine Lithium-Ionen-Speicher

Wichtig sei, dass der Speicher auf organischer Basis funktioniere und nicht auf "Technologien der Vergangenheit" wie Lithium-Ionen setze, betonte Doskozil. Die Technologie ist laut Geigle unabhängig von seltenen und teuren Metallen sowie konfliktbeladenen Materialien. Das sei ein wesentlicher Vorteil, insbesondere in Hinblick auf die bestehende Abhängigkeit von russischem Gas, die dadurch beendet werde, sagte Burgenland Energie-Geschäftsführer Stephan Sharma: "Wir können uns nicht in die nächste Abhängigkeit begeben." Zudem sei die Technologie umweltfreundlich und kein Sicherheitsrisiko.

In Zukunft soll im Burgenland auch das Netz ausgebaut und auf dezentrale Energiegemeinschaften auf Gemeindeebene gesetzt werden. Der Speicher soll dann eine wesentliche Rolle spielen. Vorerst wird er im Burgenland getestet, fertig ist das Projekt noch lange nicht, betonte Geigle. Künftig soll im Zuge einer Speicherkooperation bei Entwicklung und Vertrieb aber mit dem Land und der Burgenland Energie zusammengearbeitet werden.

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