Science

Forscher entdecken erstmals antike Galaxien

Wissenschaftlern ist es gelungen, massive Galaxien im frühen Universum mithilfe hochkomplexer Datenanalysen und zweier Teleskope zu entdecken. Ein Fund, der die allgemeine Theorie zur Entstehung des Universums in Zweifel zieht.

Zehn Mal häufiger

Tao Wang und sein Forscherteam an der Universität von Tokio wissen, dass diese neu entdeckten Galaxien über zwei Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt sind. Sie kommen zehn Mal häufiger vor als jene, die Astronomen bereits bekannt und durch Licht sichtbar sind. Das Fachmagazin Science beleuchtet, dass Forscher bislang nach einem bestimmten Einschnitt im Spektrum eines fernen Lichtpunkts gesucht haben. Damit wollten sie ermitteln, ob dieser Einschnitt, der durch den Doppler-Effekt zu längeren Wellenlängen verschoben wurde, eine ferne Galaxie ist.

Gefunden wurden aber kleine und jüngere Galaxien, denn das UV-Licht in älteren wurde durch den bei Supernovae entstandenen Staub verschluckt. Auch mithilfe von Weltraumteleskop Hubble waren antike Galaxien bislang nicht auffindbar. "Das Licht dieser Galaxien ist sehr schwach und hat Wellenlängen, die für unser Auge unsichtbar sind", sagt Co-Autor Kotaro Kohno  gegenüber Nature.

Staub erwärmt

Laut Science könnte sich dieser Staub nun erwärmt haben, sodass er im infraroten Spektrum sichtbar ist. Die Forscher bedienten sich des NASA-Weltraumteleskops Spitzer, um diese Strahlungsquellen zu finden. Insgesamt 63 davon konnten ermittelt werden. Um diese aber genauer untersuchen zu können, wurde das Teleskop Atacama large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) der Europäischen Sternwarte verwendet. Mehr als die Hälfte dieser Funde konnten als frühe, massive Galaxien bestätigt werden.

Sie wiegen rund 100 Milliarden Sonnenmassen und beinhalten interstellaren Staub, dessen Temperatur sich auf rund 35 Kelvin (-238,15 Grad Celsius) erhöht hat - ein Hinweis auf eine Galaxie mit einer typischen Sternenentstehung. Sollte es am Rest des Firmaments mehrere solcher Galaxien geben, waren sie laut den Astronomen für die Hälfte der damaligen Sternentstehung verantwortlich.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!