Qualcomm verzeichnet vor Gericht Teilerfolg gegen Arm
Es gilt als möglicher Streit des Jahrzehnts in der IT-Branche. Arm verklagt Qualcomm und droht mit Lizenzentzug. Würde das passieren, dürfte Qualcomm seine neuesten Snapdragon-Chips nicht mehr herstellen.
Grund für den Streit ist, dass Qualcomm für den Snapdragon 8 Elite Technologie genutzt hat, die eine Arms-Lizenz erfordert. Diese Lizenz hat Qualcomm aber nicht direkt gekauft: Stattdessen wurde 2021 das Start-up Nuvia übernommen, das auf Basis einer Arms-Lizenz eigentlich Server-Chips entwickelt hat. Und diese Nuvia-Technologie steckt jetzt wiederum im Snapdragon 8 Elite.
Jury entscheidet teilweise für Qualcomm
Jetzt hat ein Gericht Qualcomm recht gegeben. Laut den Geschworenen hat Qualcomm kein Lizenzabkommen mit Arm gebrochen. Die Snapdragon-Chips seien korrekt lizenziert.
Allerdings konnte sich die Jury nicht darauf einigen, ob Nuvia das Lizenzabkommen mit Arm gebrochen hat. Daher wurde der Prozess in dieser Sache als Mistrial (Fehlprozess) eingestuft. Wenn eine der beiden Parteien diese Sache vor Gericht klären will, muss ein neuer Prozess stattfinden.
Arm hat genau das vor. Die Richterin hat allerdings gewarnt, dass es bei diesem Folgeprozess keinen klaren Gewinner geben könnte. Sie empfiehlt stattdessen, dass sich Qualcomm und Arm außergerichtlich einigen.
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Hohe Zahlung an Arm erwartet
Schon vor dem Prozess haben Brancheninsider damit spekuliert, dass eine außergerichtliche Einigung der wahrscheinlichste Ausgang des Streits sein wird. Qualcomm könnte eine erweiterte Lizenz kaufen und noch eine Entschädigung zahlen. Hier wird mit einem Betrag in der Höhe von mindestens mehreren hundert Millionen US-Dollar gerechnet.
Arm könnte aber hart bleiben, die Einigung ablehnen und erneut vor Gericht ziehen, um ein Exempel zu statuieren und andere Hersteller zu warnen – und das sind große, namhafte Unternehmen. Denn aktuell kommt man kaum und Arm herum: Neben Qualcomm nutzen auch Apple und MediaTek die Arm-Architektur für ihre Smartphone-Chips.
Sollte sich Arm jetzt unnachgiebig gegenüber Qualcomm zeigen, könnte das vielleicht nach hinten losgehen. Für andere Chiphersteller wäre das ein starkes Zeichen, die eigene Technologie voranzutreiben, um weniger abhängig von Arm zu sein. Mehrere Unternehmen, darunter auch Qualcomm, entwickeln etwa bereits Chips auf Basis der quelloffenen Prozessor-Architektur Risc-V.
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