Forschungsförderung: Viel Potenzial im Hightech-Bereich
Betriebe wie TTTech, das Lösungen für autonomes Fahren entwickelt, oder Böhler Aerospace, das große Flugzeughersteller beliefert, machen es vor. Sie sind mit in Österreich entwickelter Technik weltweit erfolgreich. Das Infrastrukturministerium will nun einen Förderschwerpunkt auf Hightech-Forschung legen, wie Infrastrukturminister Gerald Klug (SPÖ) am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien ankündigte.
"Die heimische Industrie zeichnet sich dadurch aus, dass sie schnell und gezielt Nischen besetzen kann", sagte Klug. Im niedrigen bis mittleren Technologiesegement sei Österreich gut aufgestellt. Österreich habe aber auch das Potenzial sich im Hightech-Bereich erfolgreich zu positionieren. Als Beispiele nannte Klug etwa Industrie 4.0, Robotik und Weltraumtechnologie. Die Regierung wolle ein deutliches Signal an die Industrie senden, sagt Klug. Gemeinsam mit der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG und dem AIT (Austrian Institute for Technology) will das Ministerium ein spezielles Förderkonzept für den Hightech-Bereich erarbeiten.
Infrastrukturthemen
AIT-Geschäftsführer Anton Plimon verwies auf Projekte zu Infrastrukturtehmen der Zukunft, etwa intelligenten Stromnetzen (Smart Grids) oder Sensoren für Fahrassistenzsysteme, bei denen in Österreich entwickelte Technik zum Einsatz kommt. Aber auch die digitale Sicherheit müsse adressiert werden, sagte Plimon.
Schnelles Internet
Neben der Forschungsförderung soll auch kräftig in die Infrastruktur investiert werden. In den nächsten Jahren sind für den Ausbau von Straße, Schiene und Breitbandinternet insgesamt 25 Milliarden Euro vorgesehen, sagte Klug. Ein Teil davon ist die Breitbandmilliarde, bei der gemeinsam mit Gemeinden und Anbietern die ersten Projekte aufgesetzt werden. Österreich brauche flächendeckend schnelles Internet, um als Industriestandort konkurrenzfähig zu bleiben, so der Infrastrukturminister.
Öffentliche Investitionen für die Forschung seien in den vergangenen 15 Jahren gestiegen, sagte Hannes Androsch, Vorsitzender des Rates für Forschung- und Technologieentwicklung, bei privaten Untenrehmen mache sich jedoch eine "Investitionsmüdigkeit" bemerkbar. Androsch sprach sich für eine Senkung der Lohnnebenkosten, Bürokratieabbau und flexible Arbeitszeitmodelle aus. Die industrielle Basis müsse gesichert und ausgebaut werden, sagte Androsch. "Wir müssen Antworten darauf finden, was der Markt in fünf Jahren von uns erwartet."