Science

Grazer Weltrauminstitut an neuer Jupiter-Mission beteiligt

Unter dem Namen „JUICE“ soll im Jahr 2022 eine ESA-Mission zum Planeten Jupiter und seinen Eismonden starten, welche unter ihrer Oberfläche Ozeane beherbergen könnten. Das Grazer Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und die TU Graz sind maßgeblich mit der Entwicklung eines Instruments an der Erkundungstour beteiligt, teilten die Forscher am Montag mit.

Als erste große Mission des ESA-Programms „Cosmic Vision 2015-2025“ soll JUICE (Jupiter Icy Moons Explorer) drei Jahre lang das Jupitersystem im äußeren Sonnensystem erforschen. Der Start ist für 2022 geplant, acht Jahre später soll die Raumsonde ihr Ziel erreichen und den größten Planeten in unserem Sonnensystem und seiner Monde Ganymed, Kallisto und Europa drei Jahre beobachten, schilderte Werner Magnes, stellvertretender Direktor des IWF auf Anfrage der APA.

Suche nach lebensfreundlichen Bedingungen

Im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses steht die Frage nach lebensfreundlichen Bedingungen auf den Monden und die Wechselwirkung dieser Monde mit der Jupiter-Magnetosphäre. Besonders interessant werde die Untersuchung der Wechselwirkung zwischen den Magnetfeldern von Jupiter und Ganymed sein.

Die Mission wird mit insgesamt elf wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattet sein. Die Experten aus Graz zeichnen für ein spezielles Quanteninterferenz-Magnetometer verantwortlich, so Magnes, der die Magnetometer-Gruppe am Grazer IWF leitet. Das Grazer Instrument ist Teil eines magnetischen Sensorsystems, das unter der Leitung des Imperial College in London entwickelt wird.

Es soll speziell ein mögliches Wasservorkommen unter der eisigen Oberfläche der Monde untersucht werden. „Mit der Magnetfeldmessung können wir sprichwörtlich in die Monde hineinschauen. Je genauer wir das Magnetfeld kennen, umso besser lassen sich tief liegende Ozeane erforschen“, schilderte Magnes. Das IWF steuert die weltraumtaugliche Elektronik der laserbasierten Messungen der Magnetfeldmessungen bei. Die TU Graz entwickelt die optische Sensorik des Magnetometers.

Als besondere Herausforderungen an die Ingenieure nannte Magnes, die tiefen Temperaturen und Strahlungen: „Es herrschen Temperaturen um die Minus 200 Grad auf den Jupitermonden und der Planet selbst hat einen sehr großen Strahlungsgürtelbereich. Die Instrumentteile müssen daher sehr robust gegenüber Kälte und Strahlung sein und noch dazu auf eine lange Dauer gesehen funktionieren.“

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