Science

Killer-Ameisen legen Elektronik lahm

Die bislang als „Crazy Raspberry Ant“ („verrückte Himbeer-Ameise“) bezeichnete Ameise wurde erst im September 2012 wissenschaftlich als „Nylanderia fulva“ klassifiziert. Sie wurde im Jahr 2002 erstmals in den USA entdeckt und entwickelt sich immer mehr zur Plage, da sie angestammte heimische Arten verdrängt, riesige Kolonien baut und zudem gegen herkömmliche Ameisenbekämpfung immun ist.

Elektromagnetismus
Warum die Ameisenart wie auch die Feuerameise sich gerne in Elektronikbauteilen einnistet und dort für Kurzschlüsse sorgt, ist den Wissenschaftlern bislang ein Rätsel. Eine Theorie ist, dass manche Ameisenarten aufgrund ihrer Fähigkeit, das elektromagnetische Feld der Erde wahrzunehmen und für ihre Orientierung zu nutzen, von den Elektronikbauteilen angezogen werden. Ein weiterer naheliegender Grund könnte sein, dass sich Elektronikgehäuse als trockene Nistmöglichkeiten eignen, die aufgrund der winzigen Zugänge zum Gehäuse leicht zu verteidigen sind.

Die Kauwerkzeuge der besagten Ameisen sind zwar nicht stark genug, um Metalldrähte zu durchbeißen. Beim Bau der Nester fressen sich die winzigen Ameisen aber durch das weichere Isolierungsmaterial und legen die Drähte darunter frei. Ein Kurzschluss ist dann meist unvermeidlich und sorgt dafür, dass sich im Inneren der Geräte ganze Haufen von toten Ameisen ansammeln, da diese einen Alarmstoff absetzen und so weitere ihrer Artgenossen anlocken.

NASA und Flughafen holen Experten
Das zunächst mit Augenzwinkern beobachtete Phänomen hat mittlerweile auch Behörden auf den Plan gerufen und Sicherheitsexperten mit der Frage beschäftigen lassen, ob die lästigen Ameisen auch kritische Infrastruktur, wie das NASA-Weltraumzentrum in Houston oder den Flughafen gefährden kann.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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