Science

Neues Unternehmen will Asteroiden anzapfen

Im April 2012 sorgte die Gründung des Unternehmens Planetary Resources für großes Aufsehen. Nun will ein weiteres Unternehmen Bergbau im All betreiben und Asteroiden anzapfen, um Rohstoffe zu gewinnen. Deep Space Industries, so der Name der neuen Firma, will im Jahr 2015 seine ersten Erkundungssonden starten, berichtet Space.com. Die Sonden mit der Bezeichnung "FireFlies" sollen kleine, günstige, nur 25 Kilogramm schwere Geräte sein, die die Beschaffenheit von Asteroiden feststellen sollen.

Ressourcen vor Ort
"Mehr als 900 neue Asteroiden, die nahe an der Erde vorbeifliegen, werden jedes Jahr entdeckt", sagt Deep Space CEO David Gump. "Sie können so sein wie die Iron Range von Minnesota im letzten Jahrhundert für die Autoindustrie von Detroit war - eine Schlüsselressource nahe dem Ort, an dem sie gebraucht wurde. In diesem Fall können Metalle und Treibstoff von Asteroiden die Industrie im Weltall in diesem Jahrhundert erweitern."

Dass eine solche "Industrie im Weltall" bislang überhaupt nicht existiert, störte auch die Gründer von Planetary Ressources nicht. Bei der

im April 2012 betonte man die technische Machbarkeit des All-Bergbaus und sprach davon, dass die Förderung von Erdöl teilweise aufwendiger wäre als das Schürfen auf Asteroiden. Genau wie Planetary Resources scheint jedoch auch Deep Space Industries klar zu sein, dass der Geschäftsbereich zwar Potential hat, aber Jahre an Entwicklungsarbeit in Anspruch nehmen wird.

Kurzfristiges Erlösmodell
Deep Space Industries besitzt jedoch anscheinend auch ein eher kurzfristiges Erlösmodell. Den "FireFly"-Sonden soll nämlich bald eine Staffel weiterer Kundschafter namens "DragonFlies" folgen. Diese 32 Kilogramm wiegenden Sonden sollen Asteroiden Gesteinsproben entnehmen und zur Erde zurückbringen. Durch die Proben sollen einerseits Bergbau-Ziele ermittelt werden, andererseits will man die Proben an Forschungseinrichtungen und Sammler weiterverkaufen.

In der Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen kann man sich auch bereits ein Corporate-Sponsorship-Modell vorstellen. Die Weltall-Missionen sollen außerdem durch Live-Übertragungen für reges Interesse in der Öffentlichkeit sorgen.

Langfristige Visionen
Die langfristige Vision beinhaltet das Extrahieren von Asteroiden-Ressourcen innerhalb von 10 Jahren. Mit den gewonnenen Materialien will Deep Space Industries unter anderem Kommunikationssatelliten und Solar-Stationen produzieren - und das im Weltall statt auf der Erde. Möglich soll dies durch eine neue 3D-Druck-Technologie werden, die auch in der Schwerelosigkeit funktioniert. Des weiteren soll auf Asteroiden Wasser gewonnen werden, das man in Wasserstoff und Sauerstoff spalten will, um so Raketentreibstoff herzustellen.

Die weit entfernte Zukunft sollte demnach Weltraum-Tankstellen bringen. Was sich Deep Space Industries davon verspricht, ist nichts geringeres als die "Rettung unserer Zivilisation und die Ausbreitung der Menschheit außerhalb der Erde" meint Vorstandsmitglied Rick Tumlinson gegenüber Space.com. Sein Unternehmen will wie Planetary Resources ein Wegbereiter sein, denn: "Wir werden solange Besucher im All sein, bis wir lernen, von dem Land da draußen zu leben."

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